Immer weiter manifestiert sich die These der Ermittler, dass hinter dem Angriff in San Bernardino islamistische Motive stecken. Wie das FBI heute in einer Mitteilung verkündete, werde nach der Tat des Ehepaares Syed Farook (†28) und Tashfeen Malik (†27) wegen eines «terroristischen Aktes» ermittelt.
Der mutmassliche Schütze Syed Farook (†28) habe mit mindestens zwei terroristischen Organisationen, der Al-Nusra-Front in Syrien und der Al-Schabaab in Somalia, in Kontakt gestanden. «Wir behandeln diese entsetzliche Tat als einen Akt des Terrorismus», sagte der stellvertretende FBI-Direktor von Los Angeles, David Bowdich. Oberste Priorität sei es jetzt, die terroristischen Kontakte des Paares ausfindig zu machen.
Eine Verbindung zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) besteht nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht. «Im Moment glauben wird, dass sie sich eher selbst radikalisiert hatten und von der Gruppe inspiriert waren, als dass ihnen gesagt wurde, die Schiesserei auszuführen», zitierte die «New York Times» einen Behördenvertreter.
Zuvor wurde bekannt, dass Malik auf ihrer Facebook-Seite unter einem falschen Namen dem Führer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Baghdadi, die Treue geschworen hatte. Farook soll sich laut den Ermittlern während seiner Reise nach Saudi Arabien im vergangenen Jahr, wo er auch seine Frau kennenlernte, radikalisiert haben.
Das Ehepaar hatte am Mittwoch in einem Heim für Menschen mit Behinderung in San Bernardino, unweit von Los Angeles, mutmasslich 14 Menschen getötet und 21 weitere verletzt. Die Opfer waren zwischen 26 und 60 Jahre alt. Zwölf von ihnen waren Bezirksangestellte.
Laut den Ermittlern war die Tat eindeutig geplant. Das Paar hätte eine «Mission» gehabt, sagte FBI-Ermittler David Bowdich. In das Gebäude hatten die beiden auch eine Kombination dreier Rohrbomben auf einem fahrbaren Untersatz mitgebracht, der aber nicht detonierte.
Die Angreifer besassen ein grosses Waffenarsenal. Allein in ihrer Wohnung wurden zwölf Rohrbomben und mehr als 4500 Schuss Munition für Sturmgewehre, Pistolen und langläufige Waffen gefunden. «Die beiden waren möglicherweise auf dem Weg zu weiteren Angriffen», sagte Polizeichef Jarrod Burguan. «Wir haben sie vorher gestellt.» (gr/SDA)