Es war eine gewöhnliche Partynacht, die für Samantha Josephson (†21) tödlich endete. Die Studentin verbrachte den vergangenen Donnerstagabend mit ihren Mitbewohnern in der US-Stadt Columbia im Bundesstaat South Carolina. Weil sie im Verlauf der Nacht ihre Kollegen aus den Augen verlor, trat sie den Heimweg alleine an.
Gegen 2 Uhr morgens bestellte sich Josephson mit ihrem Smartphone ein Uber, das sie sicher nach Hause hätte bringen sollen. Doch soweit kam es nicht. Die 21-jährige College-Studentin der University of South Carolina setzte sich in einen schwarzen Chevrolet Impala. Überwachungskameras filmten die Szene. Es sollte das letzte Mal sein, dass Samantha Josephson lebend gesehen wurde.
Truthahnjäger fanden die Leiche
Nach der Partynacht stellten die Mitbewohner fest, dass Josephson nicht zurückgekehrt war und begannen, sie sich Sorgen zu machen. Sie meldeten die Vermisste am frühen Freitagnachmittag der Polizei. Doch da war es schon zu spät.
Rund 14 Stunden nach ihrem letzten Lebenszeichen, um 16 Uhr nachmittags, fanden Truthahnjäger den leblosen Körper der Studentin in einem Feld, über 140 Kilometer entfernt von der Stadt Columbia. Was folgte war eine gross angelegte Polizeijagd auf das Auto, in das Josephson am frühen Freitagmorgen eingestiegen war.
«Wir glauben, dass sie einfach versehentlich in dieses Auto gestiegen ist, weil sie dachte, es wäre ihre Uber-Fahrt», sagte Columbias Polizeichef W.H. Holbrook an der Pressekoferenz am Samstag.
Doch im schwarzen Chevrolet Impala sass nicht der Uber-Chauffeur, sondern Nathaniel David Rowland (24) – Josephsons mutmasslicher Killer.
Ermittler fanden Josephsons Blut im Auto
Ein Offizier von Columbias Polizeikorps stoppte das gesuchte Auto in der Nacht auf Samstag. Als der Polizist Rowland bat, auszusteigen, rannte dieser davon. «Wir konnten ihn aber rasch festnehmen», so Polizeichef Holbrook.
Bei der Durchsuchung seines Autos wurde auf dem Beifahrersitz und im Kofferraum Blut gefunden, das nach einer Probe der Studentin zugeordnet werden konnte. Ausserdem stellten die Ermittler ihr Handy, einen Behälter mit flüssigem Bleichmittel sowie keimtötende Tücher sicher.
Rowland gilt als dringend tatverdächtig und sitzt in Untersuchungshaft. Was am frühen Freitagmorgen im Auto genau geschah, ist derzeit noch unklar. «Unsere Ermittler und Agenten haben noch viel Arbeit zu erledigen», sagte der Polizeichef dazu.
Vater nimmt Abschied
Während die Polizei ihre Ermittlungen fortführt, hat sich ihr Vater Seymour Josephson zu Wort gemeldet. Er nahm am Samstag auf Facebook in einem emotionalen Beitrag Abschied von seiner Tochter.
«Mit ungeheurer Traurigkeit und gebrochenem Herzen poste ich das hier! Ich werde mein kleines Mädchen für den Rest meines Lebens vermissen und lieben. Samantha ist nicht mehr bei uns, aber sie wird nicht vergessen werden. Es ist extrem schwierig, dies zu schreiben und zu posten, aber ich liebe sie von ganzem Herzen. Ich könnte weiter über sie schreiben, aber es bringt mich um. Ich sitze hier und weine, während ich mir das Bild ansehe und diesen Beitrag verfasse.»