Umstrittener Gast von Österreichs Aussenministerin
250 000 Euro für den Hochzeits-Tanz mit Putin

Russlands Präsident Wladimir Putin war heute Samstag auf der Hochzeit von Österreichs Aussenministerin Karin Kneissl zu Gast. Er ist derzeit auf Europa-Reise.
Publiziert: 18.08.2018 um 06:56 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:23 Uhr

Österreichs Aussenministerin Karin Kneissl hat geheiratet. Die Zeremonie und anschliessenden Feierlichkeiten finden heute Samstag in der Steiermark statt. Bereits im Voraus wurde hoher Besuch angekündigt. Allen voran Russlands Präsident Wladimir Putin. Nur eine Stunde soll sein Besuch auf dem Weingut in der österreichischen Steiermark gedauert haben. Dann war er wieder weg. Kostenpunkt: 250'000 Euro!

Rund 500 Polizisten und die Ösi-Spezialeinheit Cobra wurden zum Einsatz aufgeboten, wie die österreichische Zeitung «Ö24» berichtet. Ausserdem wurde um das Hochzeits-Gebiet ein Platz- und Flugverbot verhängt.

Umstrittener Hochzeits-Besuch

Dass Karin Kneissl den russischen Präsidenten zu ihrer Hochzeit eingeladen hat, ist in Österreich äusserst umstritten. Der EU-Abgeordnete Michel Reimon fordert sogar den sofortigen Rücktritt von Kneissl.

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Sie haben geheiratet: Österreichs Aussenministerin Karin Kneissl (r.) und ihr frisch Angetrauter Wolfgang Meilinger (m.).
Foto: ROLAND SCHLAGER / APA / AFP

Nach seiner Stippvisite in Österreich hat sich Putin nach Deutschland aufgemacht. Dort trifft er Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einem Schloss in Brandenburg. Zum zweiten Mal innerhalb von gut drei Monaten kommen die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin an diesem Samstag zu einem Gespräch über die Konflikte in Syrien und der Ostukraine zusammen.

Weiteres Thema bei dem Treffen auf Schloss Meseberg bei Berlin wird der Streit mit den Nachbarländern über die Gas-Pipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland sein.

Erstes bilaterale Treffen seit 2014

Merkel und Putin hatten sich erst Mitte Mai im russischen Badeort Sotschi am Schwarzen Meer getroffen. Anschliessend hatte Merkel Ende Juli den russischen Aussenminister Sergej Lawrow und Generalstabschef Waleri Gerassimow in Berlin empfangen - ein ungewöhnlicher Vorgang. Dass jetzt schon wieder ein bilaterales Treffen stattfindet, wird als Zeichen der Entspannung gesehen. Die Beziehungen waren seit der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim vor vier Jahren schwer angeschlagen.

Es ist der erste bilaterale Besuch Putins in Deutschland seit 2014. Danach kam der russische Präsident nur noch zu zwei Gipfeltreffen, an denen auch andere Länder teilnahmen: zum G20-Gipfel in Hamburg 2017 und zu einem Ukraine-Gipfel in Berlin 2016. (rad/SDA)

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