Der französische Staatschef Emmanuel Macron sorgt sich um die Sicherheit: Ohne eine «wahre europäische Armee» könnten die Europäer nicht verteidigt werden, sagte Macron in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem Radiosender Europe 1.
Mit Blick auf «Russland, das an unseren Grenzen steht und das zur Bedrohung werden könnte», dürften sich die Europäer «nicht allein auf die USA verlassen». Macron begründete seine Forderung mit der Warnung vor «autoritären Mächten, die an den Grenzen Europas aufsteigen und die sich wieder bewaffnen». Europa müsse sich verteidigen «mit Blick auf China, auf Russland und sogar auf die USA».
«Gemeinsame Interventionstruppe» gefordert
Der von US-Präsident Donald Trump angekündigte Rückzug aus dem INF-Abrüstungsvertrag mit Russland sei eine Gefahr für Europa. «Wer ist das Hauptopfer?», fragte Macron – und gab selbst die Antwort: «Europa und seine Sicherheit.» Bereits im vergangenen Jahr hatte Macron angeregt, bis 2020 in Europa eine «gemeinsame Interventionstruppe» für Kriseneinsätze zu schaffen.
Er schlug zudem ein gemeinsames Verteidigungsbudget und eine gemeinsame Doktrin vor. Bei der Bundesregierung in Berlin holte er sich damit erst einmal eine Abfuhr. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte damals, Macrons Vorschläge seien «kein Projekt unmittelbar für morgen». (SDA)