Die Sicherheit von Mark Zuckerberg ist Facebook viel Geld wert. Im letzten Jahr gab die Firma mehr als 7,3 Millionen US-Dollar für Schutzmassnahmen zugunsten des 33-Jährigen aus. Damit fielen die Kosten beinahe 50 Prozent höher aus als im Vorjahr.
Das geht aus einer Mitteilung von Facebook an die amerikanische Börsenaufsicht SEC hervor. Das Unternehmen begründet die Kosten mit «spezifischen Bedrohungen» gegen Zuckerberg, die mit seiner Position als Chef des sozialen Netzwerks zusammenhängen.
Mit dem Geld bezahlte die Firma Zuckerbergs Leibwächter sowie die Kosten für die Privatflugzeuge, mit denen er seine Freizeitreisen unternimmt. Zusätzlich übernimmt das Unternehmen die Rechnungen für alle Sicherheitsmassnahmen an seinen Häusern.
Zurückgezogen lebender Milliardär
Der Facebook-Gründer lebt meist im kalifornischen Palo Alto, nur wenige Kilometer vom Hauptsitz seines Unternehmens in Menlo Park entfernt. Er gilt als zurückhaltend, was sein Privatleben anbelangt und äussert sich nur sehr selten in der Öffentlichkeit.
2013 hat er vier Grundstücke in seiner direkten Nachbarschaft für rund 30 Millionen Dollar aufgekauft, um zu verhindern, dass er allzu neugierige Nachbarn bekommen könnte.
Im Gegensatz dazu zelebriert er auf Facebook sein Familienleben und gibt sich als volksnaher Mensch. Neben Fotos mit seiner Familie zeigt er sich auch gerne auf Reisen und bei Gesprächen mit Menschen in ganz Amerika, die er besucht, um mehr darüber zu erfahren, «wie die Leute leben, arbeiten und wie sie über die Zukunft denken», wie er vor einem Jahr in einem Facebook-Post schrieb.
Im Zuge des Datenskandals unter Druck
Ob er seine Zurückhaltung auch in Zukunft mit seiner Position als CEO des weltweit grössten sozialen Netzwerks vereinbaren kann, ist noch unklar. Im Zuge des Datenskandals rund um die Firma Cambridge Analytica stehen Facebook und Mark Zuckerberg unter Druck.
Die britische Analysefirma hatte die lasche Sicherung der Nutzerdaten ausgenutzt und die persönlichen Informationen von Millionen von Facebook-Usern teilweise ohne deren Wissen gesammelt und verkauft.
Konten werden gelöscht, Regulierung gefordert
Viele Nutzer haben nach der Enthüllung des Skandals das Vertrauen in Facebook verloren. Bis zu zehn Prozent sollen ihre Konten gemäss Umfragen gelöscht haben. Zusätzlich werden in den USA und der EU wegen der Rolle von Facebook in diesem Skandal Rufe nach einer strengeren Regulierung von sozialen Netzwerken laut.
Das könnte die Gewinnspanne des Unternehmens stark verringern und den Milliardär zwingen, sich auch ausserhalb von Facebook-Posts regelmässig in der Öffentlichkeit zu äussern. (krj)