«Raking News» – mit dem Rechen gegen den Waldbrand
Finnen verspotten «Forrest Trump»

Gegen die Waldbrände in Kalifornien hat Donald Trump einen zweifelhaften Rat. Nun spottet auch Finnland über den unangebrachten Kommentar des US-Präsidenten.
Publiziert: 19.11.2018 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2018 um 13:16 Uhr
Trump besucht Krisengebiet Paradise
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Waldbrände in Kalifornien:Trump besucht Krisengebiet Paradise

Der verheerende Waldbrand im Norden Kaliforniens wütet noch immer. Bisher hat er 77 Menschen das Leben gekostet, wie die Feuerschutzbehörde des US-Bundesstaates mitteilte. US-Präsident Donald Trump liess mit einem Besuch im Katastrophengebiet lange auf sich warten.

Am Samstag besuchte er nun die Gegend um den besonders heftig betroffenen Ort Paradise im Norden des Westküstenstaates. Und brachte mit einem zweifelhaften Rat die Helfer vor Ort gegen sich auf.

Trump verglich Kalifornien mit Finnland 

«Man muss sich um die Böden kümmern, die Waldböden. Sehr wichtig. Wenn man sich andere Länder anschaut, was sie anders machen, dann sieht das gleich ganz anders aus», sagte er an einer Pressekonferenz.

Besser mache es Finnland, das wisse er aus einem Gespräch mit dem finnischen Präsidenten. «Er nannte es eine Waldnation, und sie würden eine Menge Zeit in Rechen und Säubern stecken.» Dann fügte er an: «Und sie haben keine Probleme.»

Trump wiederholt damit seine Kritik an den Behörden. Bereits vergangene Woche behauptete er, diese würden die Waldböden nicht sauber genug halten.

Die Finnen spotten: «Rake America great again!»

Der finnische Präsident wiederum distanziert sich von Trumps irrer Theorie. Sauli Niinistö sagte der Tageszeitung «Ilta-Sanomat», er habe mit Trump nie über das Rechen gesprochen. «Ich habe erwähnt, dass Finnland viel Waldfläche hat und dass wir ein gutes Überwachungssystem haben.»

Die Finnen finden Trumps Kommentar absurd. In den sozialen Netzwerken posten sie Fotos, auf denen sie den Wald übertrieben säubern und rechen. Frei nach dem Motto: Rake America great again (Reche Amerika wieder gross)!

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Die örtliche Feuerwehr reagierte bereits vor einigen auf Trumps Kritik. Das Feuer habe nichts mit der Sauberkeit der Waldböden zu tun. «Bei allem Respekt, Herr Präsident, Sie liegen falsch.»

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Kaliforniens Feuerwehrverband stellte bereits vor einigen Tagen klar, dass Trumps Kritik nicht gerechtfertigt sei. Die Brände entstünden und verbreiteten sich nicht nur im Wald, sondern auch in gepflegten Wohngebieten.

Es sei zudem die US-Regierung, die Ressourcen für das Forstmanagement heruntergefahren habe – nicht der Bundesstaat Kalifornien. Die Mehrheit der kalifornischen Wälder, fast 60 Prozent, stünden unter Bundeskontrolle. Nicht in Ordnung gehalten hat die Waldböden also Trump selbst. (kin)

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