Der britische Parlamentsabgeordnete Tobias Ellwood (50) wird nach dem Anschlag in London in britischen Medien als Held gefeiert. Fotos zeigen den Konservativen dabei, wie er sich in der Nähe des Parlaments um einen Verletzten kümmert.
Sein Bruder starb bei Bombenanschlag
Laut der Zeitung «The Telegraph» gab der Politiker einem verletzten Polizisten eine Mund-zu-Mund-Beatmung und versuchte, dessen Blutungen zu stillen. Der 48-jährige Beamte Keith Palmer wurde vom Attentäter mit einem Messer attackiert und starb später an seinen Verletzungen.
Ellwood ist ein ehemaliger Soldat und seit drei Jahren Staatssekretär im Aussenministerium. Er verlor 2002 seinen Bruder Jon bei einem Bombenanschlag auf Bali.
Zahlreiche Twitter-Nutzer veröffentlichten Fotos von Ellwood und zollten ihm in Kommentaren Respekt.
Zahl der Toten stieg auf fünf
Am Mittwochnachmittag raste ein Attentäter mit seinem Auto in Fussgänger entlang der belebten Brücke Westminster Bridge. Anschliessend fuhr er seine Fahrt fort, krachte in einen Zaun vor dem Parlamentsgebäude.
Der Mann stieg aus dem Auto und griff mit zwei Messern bewaffnet den 48-jährigen Polizisten an. Der Angreifer wurde von anderen Polizisten niedergeschossen und starb an seinen Verletzungen.
40 Menschen zum Teil schwer verletzt
Fünf Menschen sterben, darunter der Täter und der 48-jährige Polizist, mindestens 40 Personen werden verletzt. Die britische Polizei geht von einem Terrorakt aus.
Der Doppelanschlag wurde auf den Tag genau ein Jahr nach den Terrorattacken von Brüssel verübt, bei denen islamistische Selbstmordattentäter 32 Menschen mit sich in den Tod gerissen und mehr als 300 weitere verletzt hatten.
Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Terrorverdachts auf. Sie ging dabei zunächst von einem Einzeltäter aus. Die britische Premierministerin Theresa May bestellte das Sicherheitskabinett ein. Sicherheitsberater und Geheimdienstvertreter, Rettungskräfte und Politiker trafen sich am Mittwochabend.
«Niemals von Terror einschüchtern»
May verurteilte den Doppelanschlag als «krank und verkommen». Die Menschen in Grossbritannien würden Terror niemals nachgeben, das Leben werde wie gewohnt weitergehen, sagte sie bei einer Ansprache am Mittwochabend in London. Das Parlament werde am Donnerstag zusammentreten wie immer.
Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan sprach den Opfern sein Mitgefühl aus. Er sagte trotzig: «Londoner werden sich niemals von Terror einschüchtern lassen.»
Verbündete Grossbritanniens wie US-Präsident Donald Trump, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande reagierten bestürzt und sicherten den Briten Unterstützung zu. Auch Bundespräsidentin Doris Leuthard verurteilte den Anschlag, wie das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation auf Twitter mitteilte. (SDA/gru)