Mit einem Panzerwagen nähern sich am Freitagmorgen Spezialkräfte der Hamburger Polizei einem Apartment in Fuhlsbüttel (D). Darin: Reza A.* (38). Gegen ihn wird wegen Love-Scamming ermittelt, wie die «Hamburger Morgenpost» berichtet.
Love-Scamming ist eine Form des Internetbetrugs. Dabei gaukeln die Täter ihren Opfern Freundschaft oder Liebe vor, um an Geld zu kommen. Im Fall des Iraners soll es um einen fünfstelligen Betrag gehen. Zusätzlich soll es auch um einen Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz gehen. Reza A. ist kein Unbekannter. Im Gegenteil: Der 38-Jährige ist ein gewaltbereiter Rüpel-Rocker.
Zwei Polizisten beschimpft
Im Sommer 2014 machte der tätowierte Muskel-Protz die Schweiz unsicher. Als Mitglied der Aargauer Hells Angels beschimpfte er zwei Polizisten am Zürichsee aufs Übelste. «Du warst von Geburt weg ein Arschloch oder was ...», pöbelte der Biker die Beamten an – und filmte die Szene mit seinem Handy. Grund für den Ärger: Der Rocker und seine Kollegen hatten ein Fahrverbot missachtet und eine Busse kassiert.
Nach der Pöbel-Aktion wurde Reza A. aus der Bikergang geschmissen. Der Geschasste lief zum Erzfeind über – den Mongols in Hamburg. Eine Kampfansage. Daraufhin stand er bei den Hells Angeles auf der Abschussliste. Davon liess sich der Iraner aber nicht einschüchtern. Im Gegenteil: Er versuchte sogar, einen Rockerkrieg anzuzetteln.
Gehört keinem Rockerclub mehr an
Mittlerweile ist er heimatlos, gehört keinem Rockerclub mehr an. Kriminell ist er aber offenbar weiterhin. Jetzt sitzt Reza A. im Knast, während die Ermittler das sichergestellte Beweismaterial sichten. Dabei soll es sich hauptsächlich um Datenträger handeln, wie die «Hamburger Morgenpost» berichtet.
Neben dem Apartment des «Arschloch»-Bikers wurden sechs weitere Objekte in den Bundesländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern durchsucht. (jmh)
* Name der Redaktion bekannt