Schockierende Bilder zeigen das Leid auf südamerikanischen Pferde-Farmen. Verletzte und lahmende Pferde, ein Hengst, dem ein Draht durchs Maul gezogen wurde, damit er andere nicht beissen kann.
«Das sind keine Einzelfälle», sagt Tierschützerin Sabrina Gurtner vom Tierschutzbund Zürich, die die Qualen der Tiere bereits seit 2013 dokumentiert, wie ein «Kassensturz»-Bericht auf SRF zeigte. Auf ihren Aufnahmen waren damals halbtote Pferde zu sehen.
«Die Situation hat sich sogar noch verschlimmert»
Gurtners aktuelle Videoaufnahmen sind nicht weniger verstörend. Pferde, die extreme Schmerzen durchleiden müssen. Jetzt, fünf Jahre später, ist laut Gurtner keine Besserung in Sicht. «Die Situation in Argentinien und Uruguay hat sich sogar noch verschlimmert. Noch nie haben wir so viele verletzte und leidende Pferde gesehen», sagt Gurtner.
Brisant: Das Quäl-Fleisch aus Südamerika landet auch in der Schweiz – in Metzgereien oder Restaurants. Jetzt wollen die Verantwortlichen handeln. Josef Pittino vom Verband der Schweizer Pferdefleisch-Importeure sagt zu «Kassensturz»: «Das ist inakzeptabel, darüber muss man nicht reden. Wir werden intensiv nachkontrollieren und sofort handeln.» Die Grossverteiler haben das längst getan: Bereits 2013 nahmen sie das Quäl-Fleisch aus Übersee aus dem Sortiment.
Nur EU kann Importverbot beschliessen
Gefordert wurde auch das Eingreifen der Behörden. Diese winken jedoch ab: Ein Importverbot könne nur die EU beschliessen. Und dafür gebe es gewisse Voraussetzungen, wird Kaspar Jörger vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) zitiert: «Pferdefleischimporte werden gestoppt, wenn sie gegen das Lebensmittelrecht verstossen oder wenn die Gefahr einer Tierseuche besteht. Aus Tierschutzgründen können wir in der Schweiz kein Verbot erlassen.» (pma/rad)