Päpstliche Überraschung im Vatikan
Franziskus traut Schweizergardist und seine Verlobte

Hochzeits-Segen von ganz oben: Durch die Hochzeitszeremonie eines Schweizergardisten und seiner brasilianischen Verlobten führte Papst Franziskus höchstpersönlich.
Publiziert: 17.07.2018 um 11:43 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:28 Uhr
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Welche Überraschung: Papst Franziskus traut einen jungen Schweizergardisten und seine brasilianische Verlobte.
Foto: Twitter

Es war der grosse Tag für den Schweizergardisten Luca Schäfer und seine Verlobte, die Brasilianerin Leticia Vera. Der Berner Hellebardier heiratete am Samstag seine grosse Liebe in der vatikanischen Kirche des heiligen Stefan von Abessinien. Dabei kam es für die Hochzeitsgesellschaft aber zu einer faustdicken Überraschung!

Denn die Trauung leitete niemand geringeres als – aus katholischer Sicht – der Stellvertreter Jesus Christus auf Erden: Papst Franziskus. Und das für die Gäste und den Pfarrer unangekündigt.

Geplant war nämlich, dass der brasilianische Priester Renato dos Santos das Paar traut. Als dieser jedoch vor der Hochzeit die Sakristei der Kirche betrat, sass dort bereits Papst Franziskus – mit einem Lächeln im Gesicht.

Für den brasilianischen Geistlichen ein Highlight! «Nie im Leben habe ich erwartet, den Papst in der Sakristei anzutreffen», sagte er gegenüber «Vatican News». Ganz verzückt sagt der Priester: «Ich habe ihn immer als wahren Pfarrer gesehen. Wer kümmert sich schon so gut um seine eigenen Schafe? Er hat es immer getan.»

Auch die Hochzeitsgäste waren perplex. «Sie fragten sich, ob sie wirklich Papst Franziskus vor sich sahen», so dos Santos weiter.

Luca Schäfer und seine Verlobte waren dagegen eingeweiht. Sie hatten dem Pontifex nämlich eine Einladung zur Hochzeit geschickt – wenn auch ohne grosse Hoffnung, dass er dann tatsächlich auch auftaucht. «Wir sind sehr gläubig und dem heiligen Vater treu – er kennt unsere Beziehung», sagt seine Verlobte Leticia Vera gegenüber der Zeitung «la stampa».

Bei seiner Predigt betonte Papst Franziskus dann drei Schwerpunkte, die für die Ehe wichtig seien. «Beginnen, Anhalten und den eingeschlagenen Weg wieder aufnehmen.»

Es kommt nicht oft vor, dass der Papst persönlich Hochzeiten durchführt. Doch für Franziskus war es nicht das erste Mal. Im Januar traute er auf einem Flug über Chile in der Höhe von 10'000 Metern spontan einen Flugbegleiter und seine Freundin. Sie hatten dem Papst von ihren Heiratsplänen erzählt.

Die Trauung durch Papst Franziskus markierte übrigens das Ende und den Höhepunkt von Schäfers Zeit als Schweizergardist. Das bestätigt das Sekretariat der Schweizer Garde in Rom gegenüber BLICK. «Der Gardist ist bereits wieder zurück in der Schweiz», so ein Angestellter. Er habe seinen Dienst vor kurzem regulär beendet. (rey/fr)

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