Blutiges Opferritual in Nepal
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Mit Macheten abgeschlachtet:Blutiges Opferritual in Nepal

Opferfest in Nepal
Hindus metzeln Zehntausende Tiere mit Macheten nieder

Tote Tiere, soweit das Auge reicht. Alle fünf Jahre feiern Hindus in Nepal das grosse Gadhimai-Opferfest. Dabei werden in zwei Tagen Zehntausende Büffel, Schweine und Ziegen geschlachtet.
Publiziert: 05.12.2019 um 15:07 Uhr
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Aktualisiert: 05.12.2019 um 16:41 Uhr
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Zehntausende gläubige Hindus pilgern alle fünf Jahre ins nepalesische Bariyarpur und bringen ihre Büffel, Schweine, Ziegen und Hühner zum Schlachten mit.
Foto: AFP

Die Erde im nepalesischen Bariyarpur ist blutgetränkt. Am Dienstag und Mittwoch hat dort das grosse Gadhimai-Tieropferfest stattgefunden. Zehntausende gläubige Hindus pilgern alle fünf Jahre an diesen Ort und bringen ihre Büffel, Schweine, Ziegen und Hühner mit.

Die Schlachtung der Tiere soll Gadhimai, die hinduistische Göttin der Macht, milde stimmen und den Gläubigen ihre Wünsche erfüllen. Bei dem Opferfest im Süden Nepals erscheinen jeweils auch zahlreiche Hindus aus dem benachbarten Indien.

Eine der blutigsten Zeremonien der Welt

Die Teilnehmer wohnen der rituellen Schlachtung der mitgebrachten Tiere auf dem Areal eines Tempels bei. Es ist eine der blutigsten Zeremonien der Welt: Im Jahr 2009 etwa wurden in zwei Tagen 250'000 Tiere mit Macheten niedergemetzelt.

Dieses Jahr wurden nach Angaben der Tempelbetreiber am Dienstag 7000 Büffel getötet. Am Mittwoch wurden vermutlich weitere Zehntausende Tiere geschlachtet.

Kritik von Tierschützern

Die Jahrhunderte alte Zeremonie steht seit einiger Zeit in der Kritik. Tierschützer machen vermehrt auf das Blutbad aufmerksam. Alokparna Sengupta, Mitarbeiterin der Tierschutzorganisation Humane Society International, war vor Ort: «Es war sehr verstörend, dass die Menschen in Hysterie und Gejohle ausbrachen, als sie sahen, wie die verwirrten und verängstigten Tieren geschlachtet wurden.»

Auch internationale Medien berichten inzwischen über das Opferfest. Das oberste Gericht Nepals gab den Tempelbetreibern kürzlich die Anweisung, auf lange Sicht von Tieropfern abzuraten. Ausserdem hatte die indische Grenzpolizei die Anweisung, Menschen davon abzuhalten, ihre Tiere fürs Fest über die Grenze zu bringen.

Journalisten ausgesperrt

Inzwischen machen sich auch die Tempelbetreiber Sorgen um ihr Image. Journalisten durften dieses Jahr erstmals nicht in die Arena, wo die Büffel getötet wurden, wie Medien in Nepal berichten. Die Tempelbetreiber äussern sich dahingehend, dass Berichte internationaler Medien der vergangenen Jahre dem Ruf des Festivals geschadet hätten.

Tierschützer hoffen, dass das Fest künftig ohne Blutvergiessen auskommt. So wie in der indischen Stadt Kullu, wo bei einem hinduistischen Fest neuerdings statt der Tieropfer Blut gespendet wird.

Das Gadhimai-Opferfest von Bariyarpur geht auf eine Legende zurück, wonach ein Gefangener einst träumte, dass er befreit würde, wenn er der Göttin Gadhimai Menschenopfer bringt. Der Mann soll zunächst eigenes Blut gespendet und dann auch Tiere geopfert haben. (noo)

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