Obama begnadigt Chelsea Manning
Vom Soldaten zur bekanntesten Whistleblowerin der Welt

Die Soldatin und IT-Spezialistin Chelsea Manning ist eine der bekanntesten Whistleblowerinnen der Welt. Sie spielte eine zentrale Rolle in der Affäre um Enthüllungen der Plattform Wikileaks. Jetzt hat Barack Obama sie begnadigt.
Publiziert: 18.01.2017 um 08:17 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:02 Uhr
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US-Präsident Barack Obama hat Chelsea Manning begnadigt.
Foto: KEYSTONE/AP U.S. Army

Geboren wurde sie 1987 als Bradley Edward Manning. Manning erklärte im August 2013, als Frau zur Welt gekommen zu sein und dieses Geschlecht auch leben zu wollen. Eine angestrebte medizinische Angleichung ist bisher nicht vollzogen.

Vergangenen September erwirkte sie mit einem fünftägigen Hungerstreik die Bewilligung einer geschlechtsangleichenden Operation.

Sie wolle helfen, niemanden verletzen

Manning hatte in der US-Armee einen «Top Secret»-Status. 2010 wurde sie unter dem Verdacht festgenommen, Wikileaks rund 800'000 geheime Dokumente der Armee und des Aussenministeriums zugespielt zu haben. Darunter waren Aufnahmen aus Bagdad, die den tödlichen Beschuss irakischer Zivilisten und Journalisten aus einem US-Kampfhelikopter zeigen.

Manning legte ein Teilgeständnis ab. Sie sagte, sie habe immer nur Menschen helfen wollen, aber niemals Menschen verletzen. Wikileaks-Gründer Julian Assange erklärte stets, Mannings Informationen hätten niemals Schaden für US-Bürger verursacht.

Als einzige Frau unter Männern in Haft

Mannings Haftbedingungen waren anfangs von seltener Härte. Mehrfach verlegt, war sie als einzige Frau in einem Militärgefängnis unter lauter Männern. Menschenrechtler brandmarkten ihre Haft als eine Art Folter. Amerikanische Politiker forderten die Todesstrafe. In der Haft soll Manning mehrfach versucht haben, sich das Leben zu nehmen.

Manning hat neben der US-amerikanischen auch die britische Staatsbürgerschaft. Ihr Leben wurde verfilmt («We Steal Secrets: Die WikiLeaks Geschichte») und vielfach in Theaterstücken, Büchern und Aufsätzen beleuchtet. 2011, 2012 und 2013 war Manning für den Friedensnobelpreis nominiert. (sda/gru)

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