Nidal B. zeigt auf Facebook gerne was er hat – und das ist nicht wenig: Sein Vater, ein schwerreicher Immobilien-Unternehmer aus der Ostschweiz, hat ihm aus Angst vor der Erbschaftssteuer Häuser im Wert von 25 Millionen Franken überschrieben. Er alimentiert ihn zudem mit 10’000 Franken monatlich.
Und er finanziert ihm ein sündhaft teures Freizeitvergnügen: Autos. 15 Luxuskarossen hat B., der an der Schwyzer Diamantküste residiert, in der Garage stehen. Darunter: Ein schwarz lackierter Ferrari 458 Italia. Kaufpreis: Rund 240’000 Franken.
Doch der drei Jahre alte Bolide genügt dem Millionärssöhnchen irgendwann nicht mehr. Schliesslich ist bereits das neue Modell auf dem Markt. Und das will B. unbedingt haben. Also fasst er einen Plan.
Benzin auf die edlen Sitze
Am 29. Oktober 2014 vergangenen Jahres braust er ins deutsche Augsburg und parkiert seinen Ferrari in einem Industriegebiet in der Nähe des Grossbordells Colosseum.
Während sich B. im Puff vergnügt, machen sich draussen zwei von ihm über einen Bekannten engagierte Helfershelfer ans Werk. Die beiden Männer, 22 und 28 Jahre alt, werfen zwei Ein-Liter-Flaschen eines Benzin-Nitro-Gemisches auf die edlen Ledersitze des Wagens.
Der Ferrari geht in Flammen auf und brennt komplett aus. Wenige Tage später meldete B. den Schaden seiner Versicherung.
Die dreiste Idee: Mit der Versicherungssumme, die deutlich höher ausgefallen wäre als der eigentliche Verkaufswert des Ferraris, wollte sich B. das von ihm ersehnte Nachfolgemodell des Luxusschlittens kaufen.
Telefondaten ausgewertet
Doch das Komplott fliegt auf. Zwar glauben die Ermittler laut deutschen Medien zunächst an eine Abrechnung im Rotlichtmillieu. Nach der Auswertung von Telefondaten kommen sie B. aber auf die Schliche.
Beim Besuch seiner Freundin in Deutschland wird er verhaftet – und wegen Anstiftung zur Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und versuchtem Versicherungsbetrug angeklagt.
Mildes Urteil
Gestern stand Nidal B. in Augsburg vor Gericht – und zeigte sich geständig. Zu seinem Motiv sagte er: «Mein Vater finanzierte mir mein Auto-Hobby, doch dass mir der alte Ferrari langweilig wurde, das konnte ich meinem Vater nicht so plausibel machen.» Und: «Meine Liquidität war nicht so gut.»
Die Richterin zeigte sich indes gnädig. Sie verdonnerte B. zu einer bedingten Jugendstrafe von 22 Monaten. Zudem muss B. 30’000 Euro spenden. Das dürfte den Teenie-Millionär nicht sonderlich schmerzen.