Hat US-Präsident Donald Trump als Schüler beim Qualifikationstest für das Studium betrogen? Das Weisse Haus wies entsprechende Vorwürfe aus dem Enthüllungsbuch der Präsidentennichte Mary Trump als «absurd» und «vollkommen falsch» zurück. In vorab vom US-Sender «CNN» veröffentlichten Passagen des Buches schreibt Mary Trump, ihr Onkel habe jemand anderen dafür bezahlt, den Test für ihn abzulegen. Donald Trump absolvierte nach Angaben des Weissen Hauses die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Pennsylvania, die Wharton School of Finance, die der Präsident immer wieder als «grossartig» hervorhebt.
Mary Trump ist die Tochter von Donald Trumps ältestem Bruder Fred, der 1981 starb. Die «Washington Post» berichtete, Mary Trump stelle ihren Grossvater als Patriarchen und Soziopathen dar, der ihren als sensibel und sanft beschriebenen Vater stets missbilligt habe. Donald Trump habe daher früh gelernt, dass es «falsch» wäre, wie sein älterer Bruder zu sein. Das habe Trump die Fähigkeit genommen, «das gesamte Spektrum menschlicher Emotionen zu entwickeln und zu erfahren». Donald Trumps Weltvorstellung sei durch seinen Wunsch geprägt worden, als Kind vom Vater nicht missbilligt zu werden.
«Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt geschaffen hat»
Mary Trump ist promovierte Psychologin. Der Titel ihres 240 Seiten umfassenden Buchs lautet auf Deutsch übersetzt: «Zu viel und nie genug – Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt geschaffen hat» (BLICK berichtete). Es soll kommende Woche in den USA auf den Markt kommen – weniger als vier Monate vor der Wahl, bei der sich Donald Trump um eine zweite Amtszeit bewirbt. Der Verlag hat die Veröffentlichung um zwei Wochen vorgezogen. Donald Trumps Bruder Robert hatte versucht, die Publikation gerichtlich zu verhindern.
Die Vizesprecherin des Weissen Hauses, Sarah Matthews, teilte mit, das Buch sei aus finanziellem Interesse der Autorin und des Verlages entstanden – und nicht aus öffentlichem Interesse. Matthews warf die Frage auf, warum Mary Trump das Buch erst nach drei Amtsjahren des Präsidenten veröffentliche. Mary Trump schreibt laut «CNN», nach den vergangenen drei Jahren habe sie «nicht länger schweigen» können. «Ich kann nicht zulassen, dass er mein Land zerstört.»
Vergleich mit einem Dreijährigen
Mary Trump unterstellt ihrem Onkel, ein Narzisst zu sein: Trump erfülle alle Kriterien, schreibt Mary Trump laut «New York Times». Die Zuschreibung greife dennoch zu kurz. Seine Verhaltensweisen seien oft so unerklärlich, dass eine genaue Diagnose nur mithilfe von Tests erstellt werden könnte, denen sich Donald Trump nie unterziehen würde. Laut CNN vergleicht Mary Trump ihren Onkel in dem Buch mit einem Dreijährigen, der wisse, dass er nie geliebt worden sei. Donald Trumps Ego sei fragil und müsse stets gestützt werden, «weil er tief im Inneren weiss, dass er nichts von dem ist, was er vorgibt zu sein».
Mary Trump schreibt, dass sie die Präsidentschaftskandidatur Donald Trumps 2015 nicht ernst genommen habe. «Ich dachte nicht, dass er es ernst nahm.» Als Erbe des Familienkonzerns sei es ihm nur um «kostenlose Werbung für seine Marke» gegangen. Donald Trumps ältere Schwester Maryanne habe verwundert darauf reagiert, als prominente evangelikale Christen die Kandidatur unterstützten. Maryanne Trump habe demnach gesagt: «Das einzige Mal, dass Donald in die Kirche ging, war, als die Kameras dort waren. Das ist unglaublich. Er hat keine Prinzipien.» (SDA/vof)
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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