US-Präsident Donald Trump (71) und sein ehemaliger Chefstratege Steve Bannon (64) liegen sich in den Haaren. Grund dafür sind Aussagen Bannons, die im neuen Buch «Fire and Fury» auftauchen.
Der Ex-Berater kritisierte, dass Trumps Sohn Donald Junior eine Russen-Delegation ohne Anwälte einlud. Der Präsident warf Bannon darauf vor, er habe «seinen Verstand verloren».
Das Buch über den chaotischen Beginn der Trump-Präsidentschaft erscheint am 9. Januar – und enthält weiteres explosives Material.
Der Autor Michael Wolff hat seine Informationen aus mehr als 200 Interviews mit Mitarbeitern des Weissen Hauses, Top-Beratern und dem Präsidenten selbst. Kurz nach der Wahl habe er einen «semi-permanenten Sitz auf einer Couch im Weissen Haus» erhalten, sagt Wolff dem «New York Magazine», das einen langen Auszug aus seinem Buch veröffentlicht hat. Diese Idee sei von Trump selbst unterstützt worden.
Das sind die verrücktesten Storys aus dem Buch:
1. Trump wollte gar nicht Präsident werden
Kaum jemand glaubte an die Wahl Donald Trumps – er selbst offenbar am wenigsten. Dem Buch zufolge soll er seiner Frau Melania versichert haben, nicht Präsident zu werden. In seinen Augen war der Wahlkampf einfach nur grossartige PR für die Trump-Marke. Eine Woche vor der Wahl sagte er einem Vertrauten, angesichts der drohenden Schlappe: «Das ist grösser, als ich es mir je erträumt habe. Ich sehe es nicht als Niederlage an, weil es keine Niederlage ist. Wir haben gewonnen.»
Trumps Beraterin Kellyanne Conway hatte sich schon bei mehreren TV-Sendern vorgestellt und fasste eine Bildschirm-Karriere ins Auge. Seine Tochter Ivanka und ihr Mann Jared wollten internationale Berühmtheiten werden. Den designierten Sicherheitsberater Mike Flynn warnten Freunde: Es sei nicht klug, 45’000 Dollar von den Russen für eine Rede zu kassieren. «Das wäre nur ein Problem, wenn Trump gewählt würde», war seine Antwort.
Alle bereiteten sich auf ein Leben nach dem Wahlkampf vor, alle waren überzeugt, dass es bald vorbei sei. Doch Trump wurde gewählt – zu seinem eigenen Schock. Als sich sein überraschender Sieg abzeichnete, sagte sein Sohn Don Jr. zu einem Freund, sein Vater sehe aus, «als habe er einen Geist gesehen». Melania soll geweint haben – nicht aus Freude.
2. Donald und Melania haben getrennte Schlafzimmer
Donald Trump bezog sein eigenes Schlafzimmer im Weissen Haus – es ist zum ersten Mal seit Kennedy, dass ein Präsident und die First Lady getrennte Zimmer haben. Nach seinem Einzug verlangte er zwei zusätzliche TV-Bildschirme zu jenem, der bereits dort war.
Ebenfalls ordnete Trump ein Schloss für seine Türe an. Das stiess dem Geheimdienst sauer auf, der für die Sicherheit des Präsidenten verantwortlich ist und einen Zugang zum Zimmer verlangte.
3. Warum Donald Trump McDonald’s liebt
Trump fürchtet sich schon länger davor, vergiftet zu werden. Deshalb ass er vor seiner Zeit als Präsident gerne bei McDonald’s.
Ebenfalls aus Angst vor einer Giftattacke stellt er für seine Gemächer im Weissen Haus die Regel auf: Niemand darf seinen Besitz berühren, speziell seine Zahnbürste. Als ein Haushälter ein Hemd vom Boden aufhebt, fährt er ihn an: «Wenn das Hemd auf dem Boden ist, ist es dort, weil ich es so will!»
Seine Vorliebe für Fastfood hat Trump auch als Präsident beibehalten: Zum Abendessen gönnt er sich gerne um 18.30 Uhr einen Cheeseburger in seinem Bett, während er auf seinen drei Bildschirmen TV guckt und mit engen Freunden telefoniert. Diese erstellen Stimmungsdiagramme des Präsidenten und vergleichen sie.
4. Ivanka lacht über Papas Haare
Ivanka Trump soll sich wiederholt bei Freunden über die Frisur ihres Vaters lustig gemacht haben. Das Zentrum seines Kopfes sei eine blanke Insel, umgeben von einem wuschligen Kreis aus Haaren, so Ivanka.
Diese würden an allen Enden hochgezogen, sodass sie sich in der Mitte treffen, danach nach hinten gekämmt und mit einem Haarspray befestigt. Das Färbemittel heisse «Just for Men», pflegt Ivanka zur Belustigung ihrer Freunde zu sagen. Je länger es drauf sei, desto dunkler werde es. Trumps orange-blonde Haarfarbe lässt sich also auf seine Ungeduld zurückführen.
5. Trump macht sein Team zur Schnecke
In Telefongesprächen mit Vertrauten pflege Trump, sich über die Schwächen seines Umfelds zu beschweren. Stratege Steve Bannon sei untreu und sehe immer «beschissen» aus, Stabschef Reince Priebus sei schwach und klein wie ein Zwerg, Pressechef Sean Spicer sei dumm, Schwiegersohn Kushner ein Schleimer, Beraterin Conway eine Heulsuse.
6. Medienmogul nennt Trump «verdammten Idioten»
Trump tauscht sich gerne mit dem Medienmogul Rupert Murdoch (u.a. Fox News) aus, den er bewundert. In einem Telefongespräch erzählte er Murdoch, er wolle den Silicon-Valley-Konzernchefs helfen, indem er erleichterte Visa-Bedingungen für qualifizierte Einwanderer schaffe. Auf Murdochs Einwand, das würde nicht zum Versprechen der Mauer zu Mexiko und strengeren Grenzkontrollen passen, erwiderte Trump: «Uns wird schon etwas einfallen.»
«Was für ein verdammter Idiot», soll Murdoch nach dem Auflegen gesagt haben.