Neue Spur im Fall des Vierfachmords von Annecy (F)
Ex-Soldat (34) verhaftet

Seit fünf Jahren tappt die französische Polizei im Fall des Massakers von Annecy (F) im Dunkeln. Jetzt wurde ein 34-jähriger Ex-Soldat verhaftet. Ist der Polizei damit der Durchbruch bei der Aufklärung des Mordes gelungen?
Publiziert: 21.12.2017 um 22:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:42 Uhr
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Nordahl Lelandais: Die Polizei untersucht einen möglichen Zusammenhang des 34-Jährigen zum Vierfachmord von Annecy (F).
Foto: Facebook

Im September 2012 wurden auf einem Waldparkplatz in der Nähe der Alpenstadt Annecy (F) vier Menschen erschossen. Der französische Velofahrer Sylvain Mollier (†45) sowie drei Mitglieder der britischen Familie al-Hilli. Bis heute wirft der Vierfachmord von Annecy viele Fragen auf – doch nun gibt es eine neue Spur.

Verdächtiger in Haft

Im September diesen Jahres nahm die französische Polizei den Soldat Nordahl Lelandais (34) fest. Der Grund für die Verhaftung: Die Polizei hatte Lelandais in Verbindung mit dem Verschwinden eines 9-jährigen Mädchens gebracht, wie «BBC» berichtet. Sie verschwand in der Region Chambéry, rund 40 Kilometer südlich von Annecy. 

Jetzt soll Lelandais auch zu den potentiellen Verdächtigen im Fall des Vierfachmords von Annecy zählen. Die französische Polizei befragte ihn diesbezüglich. «Wir werden in diesem Zusammenhang alle Fälle von verschwundenen Personen in dieser Region anschauen», wird der Staatsanwalt  Thierry Dran von BBC zitiert.

Was geschah in Annecy?

Familienvater Saad al-Hilli war mit seiner Frau, deren Mutter und den beiden gemeinsamen Töchter in Frankreich in den Ferien.
Foto: DUKAS/REX

Am 5. September 2012 fand die Polizei die Leiche des Briten Saad al-Hilli (†50), sowie die seiner Frau und deren Grossmutter in ihrem Auto auf einem abgelegenen Waldparkplatz. In der Nähe des Wagens wurde Sylvain Mollier (†45), ein Velofahrer aus der Region, tot aufgefunden. Alle vier Opfer wurden mit derselben Waffe erschossen.

Nur die beiden Töchter der al-Hillis überlebten. Die jüngere Zeena (4) hatte sich unter den Beinen ihrer Mutter versteckt. Sie wurde verschont. Ihrer älteren Schwester Zainab (7) hatte der Schütze in die Schulter geschossen. Sie lag daraufhin mehrere Tage im Koma.

Der Franzose Sylvain Mollier war mit seinem Velo unterwegs, als er erschossen wurde.

Verbindung zum Verdächtigen? 

Für die Ermittler war die 7-Jährige lange Zeit die grosse Hoffnung. Doch bis heute konnte auch sie kein Licht ins Dunkel bringen. Anfangs ging man noch davon aus, dass Saad al-Hillis Bruder die Familie ausgelöscht hat. Der Tod des Velofahrers wurde gemäss dieser Theorie als Kollateralschaden gesehen, da er den Mord beobachtet haben könnte.

Doch im Jahr 2016 wurden weitere Details publik (BLICK berichtete). Die ballistischen Untersuchungen zeigten: Die ersten Schüsse haben nicht die Familie, sondern den Velofahrer Sylvain Mollier getroffen. Demnach könnte der Mord in erster Linie ihm gegolten haben. Doch ob der Verdächtige Nordahl Lelandais eine Verbindung zu Mollier hatte, ist noch unklar. (hah)

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