Neue Enthüllungen aus dem Skandal-Buch «Fear»
Dieser Trump-Tweet ist zum Glück nie erschienen

Das Enthüllungsbuch «Fear» über Trumps Präsidentschaft ist seit Dienstag erhältlich und bereits ein Bestseller. Nach den Vorabauszügen von letzter Woche ist vor allem ein Abschnitt besonders interessant: «Watergate»-Journalist Bob Woodward schreibt über einen nie veröffentlichten Trump-Tweet im Herbst 2017, der zum Krieg zwischen den USA und Nordkorea hätte führen können.
Publiziert: 12.09.2018 um 04:34 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:57 Uhr
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Das Enthüllungsbuch «Fear» von «Watergate»-Journalist Bob Woodward ist seit Dienstag im Handel erhältlich.
Nicola Imfeld, San Diego

Das Enthüllungsbuch «Fear» von «Watergate»-Journalist Bob Woodward ist seit Dienstag im Handel erhältlich. Schon vergangene Woche sorgte das Skandal-Buch über Trumps Präsidentschaft für Riesenwirbel, nachdem die «Washington Post» die einige Auszüge veröffentlichte (Box unten). Das Buch offenbart: Selbst die engsten Mitarbeiter halten Trump für einen Narren! 

Wer das ganze Buch liest, erhält noch mehr Informationen zum Innnenleben im Weissen Haus. Besonders die Rolle von Twitter wurde in den Vorauszügen vergangene Woche nicht beleuchtet. Woodward, der über Monate hinweg dutzende Gespräche mit Insidern in Washington führte, schreibt in seinem Buch über einen Wutanfall von Trump im Herbst 2017, der beinahe zum Krieg geführt hätte.

Der Fast-Kriegsauslöser von Trump

Zu jenem Zeitpunkt waren die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea auf dem Höhepunkt. Trump drohte Kim Jong Un im Oktober 2017 mehrfach und lautstark via Kurznachrichtendienst. Das Säbelrasseln nährte weltweit Befürchtungen vor einer Eskalation. Ein Tweet ist aber nie ans Tageslicht gelangt – zum Glück.

Trump wollte nach einem Wutanfall über Twitter den Abzug aller Familienangehörigen der US-Truppen in Südkorea ankündigen. Eine Nachricht, die die Nordkoreaner als Signal für einen bevorstehenden amerikanischen Militärschlag hätten interpretieren können. «Militärs» konnten den US-Präsidenten in letzter Sekunde von dieser Idee und dem Tweet abbringen, schreibt Woodward.

Trump-Tweets stammen oft aus dem präsidialen Schlafzimmer

Allzu oft könne man Trump aber nicht vom Zwitschern stoppen. Die Wut-Tweets des Präsidenten seien oft das Resultat von exzessiven Fernsehkonsums. Mitarbeiter der Regierung hätten schon mehrfach versucht, eine Art Vorkontrolle für die impulsiven Nachrichten Trumps einzuführen – vergeblich.

Reince Priebus, kurzzeitiger Stabschef des Präsidenten, habe gegenüber Mitarbeitern im Weissen Haus Trumps Schlafzimmer als «Werkstatt des Teufels» bezeichnet. Denn es sei das Schlafzimmer des Präsidenten, wo viele Tweet-Ideen geboren werden. Natürlich steht in der präsidialen Suite ein grosser Fernseher, der fast dauernd läuft.

Grosse Nachfrage für «Fear»

Das Enthüllungsbuch von Woodward wurde bereits am ersten Tag zum Bestseller. Auf Amazons Bestseller-Hitparade 2018 belegt «Fear» zurzeit Platz 4. Aufgrund der Berichterstattung in der vergangenen Woche seien die Vorbestellungen durch die Decke gegangen, schrieb CNN. Der Verlag Simon & Schuster habe deshalb bereits eine Million Exemplare des Buches im Voraus gedruckt.

Ex-Mitarbeiter kritisieren Buch als «inkorrekt»

Am Tag der Erscheinung von «Fear» hagelte es auch wieder Kritik. Ex-Wirtschaftsberater Gary Cohn und Ex-Stabssekretär Rob Porter veröffentlichten am Dienstag Erklärungen, in denen sie Woodwards Darstellungen scharf kritisierten und als «falsch» bezeichneten. «Dieses Buch stellt meine Erfahrung im Weissen Haus nicht richtig dar», schreibt Cohn in einer Erklärung. Porter sagte, im Buch würden «Trumps Errungenschaften» gezielt ignoriert. Was genau «inkorrekt» an den Darstellungen Woodwards sei, sagten die beiden Ex-Mitarbeiter aber nicht.

Die wichtigsten Auszüge

1. Ex-Wirtschaftsberater Gary Cohn: Dokumente gestohlen und versteckt

Der ehemalige Wirtschaftsberater Gary Cohn soll Dokumente von Trumps Schreibtisch gestohlen und versteckt haben – aus Angst, der Präsident könnte diese unterschreiben. Inhalt der Unterlagen: Die Stornierung des Handelsabkommens mit Südkorea. «Ich muss das Land beschützen», habe er die Handlung begründet, wie ein Mitarbeiter dem US-Journalist Bob Woodward erzählt. Trump habe nichts bemerkt.

Gary Cohn soll nicht der einzige Dokumenten-Dieb im Weissen Haus sein. Auch Trumps früherer Stabssekretär Rob Porter soll mehrmals Papiere versteckt haben. Die Angst vor den impulsiven Handlungen des Präsidenten sei im Weissen Haus sehr gross.

2. Stabchef John Kelly: «Er ist ein Idiot»

Während eines Mitarbeitertreffens soll John Kelly, Stabchef des Weissen Hauses, Trump als «geistig gestört» bezeichnet haben. «Er ist ein Idiot. Es ist sinnlos, ihn von allem zu überzeugen. Er ist aus den Fugen geraten. Wir sind in Crazytown. Ich weiss nicht mal, warum einer von uns hier ist. Das ist der schlechteste Job, den ich je hatte», wird Kelly im Buch zitiert.

3. Ex-Anwalt John Dowd sieht Trump hinter Gitter

Trumps früherer Anwalt John Dowd nannte Trump einen «Lügner», der in einem «orangen Ganzkörperanzug» landen würde, sollte er vor Ermittler Robert Mueller aussagen müssen. Er spielte damit auf die Bekleidung der US-Gefängnisinsassen an.

4. Verteidigungsminister James Mattis: «Er hat den Verstand eines Fünft- oder Sechstklässlers»

Donald Trump wollte Syriens Machthaber Baschar al-Assad töten. Nach einem Chemiewaffenangriff in Syrien soll Trump folgendes gesagt haben: «Lasst ihn uns verdammt nochmal töten! Lass uns reingehen. Lasst uns alle umbringen.» Verteidigungsminister James Mattis wollte sich nicht darauf einlassen – und ordnete «nur» einen Luftschschlag an.

Ein anders Mal stellte das Militär Trump ein Frühwarnsystem vor, das nordkoreanische Raketenstarts innert sieben Sekunden feststellen könne. «Warum verschwenden wir unsere Ressourcen in Korea», hätte Trump gefragt. «Wir tun das, um den Dritten Weltkrieg zu verhindern», sagte Mattis. «Er hat den Verstand eines Fünft- oder Sechstklässlers», soll Mattis hinter dem Rücken des Präsidenten gesagt haben.

5. Trump ist ein Lästermaul

Laut Woodwards lässt der Präsident böse Bemerkungen hinter dem Rücken seiner Mitarbeiter fallen. Besonders sein Parteikollege und Justizminister Jeff Sessions sei betroffen. Trump soll Folgendes über seinen Justizminister gesagt haben: «Dieser Typ ist geistig zurückgeblieben. Er ist dieser dumme Südstaatler. Er könnte nicht mal ein Ein-Personen-Landanwalt unten in Alabama sein.» (hah/nim)

1. Ex-Wirtschaftsberater Gary Cohn: Dokumente gestohlen und versteckt

Der ehemalige Wirtschaftsberater Gary Cohn soll Dokumente von Trumps Schreibtisch gestohlen und versteckt haben – aus Angst, der Präsident könnte diese unterschreiben. Inhalt der Unterlagen: Die Stornierung des Handelsabkommens mit Südkorea. «Ich muss das Land beschützen», habe er die Handlung begründet, wie ein Mitarbeiter dem US-Journalist Bob Woodward erzählt. Trump habe nichts bemerkt.

Gary Cohn soll nicht der einzige Dokumenten-Dieb im Weissen Haus sein. Auch Trumps früherer Stabssekretär Rob Porter soll mehrmals Papiere versteckt haben. Die Angst vor den impulsiven Handlungen des Präsidenten sei im Weissen Haus sehr gross.

2. Stabchef John Kelly: «Er ist ein Idiot»

Während eines Mitarbeitertreffens soll John Kelly, Stabchef des Weissen Hauses, Trump als «geistig gestört» bezeichnet haben. «Er ist ein Idiot. Es ist sinnlos, ihn von allem zu überzeugen. Er ist aus den Fugen geraten. Wir sind in Crazytown. Ich weiss nicht mal, warum einer von uns hier ist. Das ist der schlechteste Job, den ich je hatte», wird Kelly im Buch zitiert.

3. Ex-Anwalt John Dowd sieht Trump hinter Gitter

Trumps früherer Anwalt John Dowd nannte Trump einen «Lügner», der in einem «orangen Ganzkörperanzug» landen würde, sollte er vor Ermittler Robert Mueller aussagen müssen. Er spielte damit auf die Bekleidung der US-Gefängnisinsassen an.

4. Verteidigungsminister James Mattis: «Er hat den Verstand eines Fünft- oder Sechstklässlers»

Donald Trump wollte Syriens Machthaber Baschar al-Assad töten. Nach einem Chemiewaffenangriff in Syrien soll Trump folgendes gesagt haben: «Lasst ihn uns verdammt nochmal töten! Lass uns reingehen. Lasst uns alle umbringen.» Verteidigungsminister James Mattis wollte sich nicht darauf einlassen – und ordnete «nur» einen Luftschschlag an.

Ein anders Mal stellte das Militär Trump ein Frühwarnsystem vor, das nordkoreanische Raketenstarts innert sieben Sekunden feststellen könne. «Warum verschwenden wir unsere Ressourcen in Korea», hätte Trump gefragt. «Wir tun das, um den Dritten Weltkrieg zu verhindern», sagte Mattis. «Er hat den Verstand eines Fünft- oder Sechstklässlers», soll Mattis hinter dem Rücken des Präsidenten gesagt haben.

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