David Mesher (70) sorgte vergangenen Freitag für einen Eklat beim Boarding eines Ryanair-Flugs in Barcelona. Weil die 77-jährige Delsie Gayle nicht schnell genug von ihrem Platz aufstehen konnte, um den betagten Mann an seinen Fensterplatz vorzulassen, beschimpfte er sie (BLICK berichtete). «Es ist mir egal, ob sie verdammt noch mal behindert ist oder nicht.» – «Sprich nicht in einer verdammten Fremdsprache mit mir, du dumme, hässliche Kuh.» Und: «Ich mache so lange weiter, wie ich es bei dieser hässlichen, schwarzen Bastardin nur kann», rief er.
Jetzt hat die Polizei von West Midlands, die ihren Kollegen in Essex hilft, dem Briten in Birmingham einen Besuch abgestattet. Am Sonntag wurden die Beamten in Essex über den «rassistisch motivierten Vorfall» informiert, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Jetzt laufen die Untersuchungen.
Angehörige wenden sich von Mesher ab
Mesher, der in einer Altersunterkunft lebt, wollte sich gegenüber Medien zu dem Vorfall nicht äussern. Der Sprecher der Unterkunft sagte jedoch: «Wir dulden kein missbräuchliches Verhalten in irgendeiner Form.» Meshers Angehörige sagten zum «Telegraph», sie hoffen, dass er dafür ins Gefängnis geht. «Jemand in diesem Flugzeug hätte etwas tun sollen. Er sollte in ein spanisches Gefängnis gesteckt werden», sagte der Verwandte.
Die Polizisten verbrachten weniger als eine Stunde im Haus und verliessen es ohne den 70-Jährigen. Gayle sagte gegenüber «ITV News», sie fühle sich erniedrigt und werde in Zukunft nicht mehr mit Ryanair fliegen.
Nach der Publikation des Youtube-Videos dauert es nicht lange, bis Ryanair wegen ihrer Passivität in den Shitstorm geriet. Eine schottische Politikerin schrieb auf Twitter stellvertretend für viele: «Ryanair-CEO Michael O'Leary sollte Mrs. Gayle und ihre Tochter anrufen und sich zutiefst für die Inkompetenz seiner Flight Attendants entschuldigen.»
Die Antwort von Ryanair folgt ebenfalls via Kurznachrichtendienst Twitter: «Wir haben das Video gesehen und den Vorfall der Polizei von Essex gemeldet.» (man)