Trotz anfänglichem Widerstand von Russland hat der UNO-Sicherheitsrat am Samstagabend nach langen Verhandlungen einstimmig eine Waffenruhe beschlossen. Die Feuerpause soll mindestens 30 Tage gelten, wie es in der Resolution des Gremiums heisst.
Die Abstimmung musste mehrfach verschoben werden, weil Russland Vorbehalte hatte. Noch nicht klar ist aber, ob Russland dem überarbeiteten Text nun zustimmen wird.
Im Resolutionstext werden alle am Konflikt beteiligten Parteien dazu aufgerufen, die Belagerungen sofort zu beenden. Dies, damit Zivilisten nicht länger lebenswichtige Lebensmittel und Medikamente vorenthalten bleiben.
Angriffe in Ost-Ghuta
Zuvor am Samstag hatten syrische Kampfflugzeuge in Ost-Ghuta ihre seit Tagen anhaltenden Angriffe fortgesetzt. Der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurden dort seit Sonntagabend über 500 Menschen getötet, darunter mehr als 120 Kinder. Rettungskräfte erklärten, die Zahl der Opfer könnte aber auch noch weitaus höher liegen. Auch Dutzende Spitäler seien getroffen worden.
Ost-Ghuta wird seit 2013 von den Regierungstruppen belagert. Die Rebellen in der Enklave werden von islamischen Extremisten dominiert. Im Gebiet aus Vorstädten und landwirtschaftlichen Flächen vor den Toren der Hauptstadt Damaskus leben rund 400'000 Menschen.
Der Syrien-Krieg wütet bereits seit knapp sieben Jahren. Mehr als 340'000 Menschen wurden bislang getötet und Millionen weitere in die Flucht getrieben.(fr/SDA)