Die Peruanerin Ariana F.* (†33) wollte mit ihrem Freund, dem Schweizer Bastien G.* (26), im Surfer-Paradies Paracas ihren 34. Geburtstag feiern. Doch in der Nacht davor kam es zu einem wüsten Streit, der mit dem Tod der dreifachen Mutter endete. Arianas Familie ist überzeugt: Bastien G. tötete seine Freundin mit Absicht.
Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein, wegen Mordes aus Frauenhass, und wollte den Schweizer für neun Monate in Untersuchungshaft nehmen. Das zuständige Zweite Strafgericht für vorbereitende Ermittlungen in der Hafenstadt Pisco hat diesen Antrag aber abgelehnt. Der Verdacht auf Mord sei unbegründet.
Für die Familie ist es ein «Hohn»
Für Arianas Familie ist die Entscheidung des Richters ein «Hohn». Der Vater sagt zu «24 Horas»: «In diesem Land gibt es keine Gerechtigkeit. Hier werden Leute, die töten, freigelassen.»
Die Mutter sagt nach dem Anhörungstermin unter Tränen: Der Schweizer sei nur frei, «weil er Geld hat».
Bastien G. musste seinen Schweizer Pass abgeben. Der Richter verpflichtete ihn, bei allen Verfahren persönlich zu erscheinen und der Familie eine Entschädigung von 3000 Sol zu zahlen. Das sind umgerechnet 900 Franken.
Alkoholtest fiel positiv aus
Ein Bluttest bei Bastien G. hat gezeigt, dass der 25-Jährige zum Zeitpunkt des Dramas betrunken war.
Bei dem verhängnisvollen Streit vom Sonntagmorgen stürmte der aus Lausanne stammende Schweizer mit dem Surfbrett unter dem Arm aus dem Haus. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie Bastien G. zu seinem schwarzen Toyota eilte. Auf dem Video ist zu sehen, wie er das Surfbrett im Kofferraum verstaut und sich hinters Steuer setzt. Ariana F. stürmt ihm hinterher, will ihn aufhalten.
Beim Losfahren schleift der Schweizer seine Freundin mehrere Meter mit. Die Mutter einer gemeinsamen Tochter (2) und zwei weiteren Mädchen (8 und 10) aus einer früheren Beziehung wird schwer verletzt und stirbt wenig später im Spital. (noo)
* Namen geändert