Griese steigt gerne in die «Lederhosn». Damit sein Lieblingshobby, das Jodeln, noch authentischer wirkt. Doch der urchige Volkssport wurde ihm zum Verhängnis – weil er ihn zur Unzeit ausübte.
Das sagen zumindest Grieses muslimische Nachbarn. Denn just als diese zum täglichen Gebet ansetzten und dieses über die Lautsprecher nach draussen übertrugen, begann der 63-Jährige in seinem Gärtchen nebenan zu jodeln.
Muezzin nachgeahmt und verhöhnt
Zuviel für die Muslime. Sie zeigten Griese an – wegen «Ehrverletzung». Die Juchzer des Österreichers seien gezielt gegen die Betenden gerichtet gewesen, lautete der Vorwurf. Und: Griese habe mit seiner Jodlerei den Ruf eines Muezzins nachgeahmt und diesen verhöhnt.
Das Gericht in Graz gab den Klägern nun Recht und verdonnerte Griese zu einer Busse von 800 Euro. Im Wortlaut wegen «Behinderung der Religionsausübung» und «Verächtlichmachung religiöser Symbole».
«Gut aufgelegt» den Rasen gemäht
Der Gebüsste hingegen ist sich keiner Schuld bewusst: Er sei einfach gut aufgelegt gewesen, so Griese, und habe seiner Heiterkeit mit ein paar Liedchen Ausdruck verleihen wollen.
«Von wegen!», meinen die Nachbarn. Ein knorriger, alter Mann sei er, dieser jodelnde Rassist.
Dass der nun mundtot gemachte Jodler während seiner Gesangseinlage den Rasen mähte, störte die muslimischen Nachbarn übrigens nicht. Dieser Lärm war ihnen offenbar egal.