Der höchste Berg auf den Malediven ist ein Müllberg und steht auf einem Eiland namens Thilafushi. Die Inseln, die weltweit Synonym für Traumstrände, klares Wasser und romantische Ferien zu zweit sind, haben auch eine hässliche Seite.
Früher eine Bilderbuch-Lagune im Archipel, hat sich Thilafushi in den letzten 20 Jahren zu einer stinkenden Müllhalde mitten im Indischen Ozean entwickelt. Die Regierung der Malediven hat die Insel in den 90er-Jahren zur Abfall-Deponie erklärt. Ob Plastikmöbel, Autopneus, Lebensmittel-Reste oder Haushalt-Abfälle - alles landet hier und wird offen verbrannt.
Die Schattenseiten des Tourismus-Booms
Die Malediven haben in den letzten 40 Jahren einen gewaltigen Tourismus-Boom durchgemacht. Aus dem Geheimtipp der 70er-Jahre ist eine der weltweit beliebtesten Ferien-Destinationen geworden. Das fordert seinen ökologischen Preis. Der Abfall, der in den unzähligen Luxus-Resorts produziert wird muss irgendwo hin, ein Problem, das äusserst schwierig zu lösen ist.
Das Problem beschränkt sich aber nicht mehr nur auf die Müll-Insel. Immer mehr Abfall wird auch an ganz gewöhnlichen Traumstränden angeschwemmt. Die hawaiianische Filmerin Alison Teal hat die Inseln zusammen mit dem Fotografen Mark Tipple besucht und staunte über das, was sie angetroffen hat: «Ich war total schockiert über den Müll, den ich auf einer pittoresken, unbewohnten Insel vorgefunden habe. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es auf den anderen 1200 Insel des Archipels aussieht» so die zierliche Frau.
Problem muss gelöst werden
Es gibt Bemühungen, das Problem anzugehen. Freiwilligen-Trupps machen Strand-Säuberungen, es existiert auch die Idee, Plastik-Müll in der Textil-Industrie wiederzuverwerten.
Wenn man die Bilder der Müllberge sieht, kann dies aber nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein. Die Trauminseln sind gefordert. (mrt)