Model erhebt neue Vorwürfe gegen Regisseur
«Polanski hat mich in der Schweiz vergewaltigt»

In den USA läuft gegen Roman Polanski seit mehr als vier Jahrzehnten ein Verfahren wegen Vergewaltigung. Nun erhebt eine Schauspielerin neue Vorwürfe: Der Star-Regisseur soll sie während einem Ski-Urlaub in Gstaad BE vergewaltigt haben.
Publiziert: 09.11.2019 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2019 um 09:43 Uhr
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Roman Polanski flüchtete vor über 40 Jahren aus den USA. Ihm drohte Gefängnis, nachdem er eine 13-Jährige vergewaltigt hatte.
Foto: AFP

Selbst mit 86 Jahren dreht Roman Polanski weiter Filme. Erst diesen Sommer wurde sein neuester Film auf den Filmfestspielen in Venedig präsentiert. Er selbst jedoch war bei der Premiere nicht anwesend. Polanski fürchtet, an die USA ausgeliefert zu werden. Der Grund: Vor mehr als 40 Jahren verging er sich an einer 13-Jährigen. Weil der Regisseur mit Knast rechnete, flüchtete er nach Frankreich.

Seitdem meldeten sich mehrere Frauen zu Wort, die dem Star-Regisseur schwere Vorwürfe machten. So zum Beispiel die deutsche Schauspielerin Renate Langer. Polanski soll sie 1972 in Gstaad BE missbraucht haben. Damals war Langer 15 Jahre alt.

«Er schlug mich so lange, bis ich aufgab»

Jetzt meldet sich Valentine Monnier (62). Die französische Schauspielerin behauptet, ebenfalls von Polanski vergewaltigt worden zu sein, wie sie der französischen Zeitung «Le Parisien» berichtet.

Monnier war damals 18 Jahre alt, hatte als Model gearbeitet. Über eine Freundin lernte sie den Regisseur kennen. Der damals 42-Jährige zögerte offenbar nicht lange, um sich der jungen Frau zu nähern. Als die beiden gemeinsam auf einem Skilift sassen, soll er sie gefragt haben: «Willst du Sex haben?» Sie lehnte ab.

Doch laut Monnier akzeptierte Polanski das nicht. In derselben Nacht habe er Monnier zu sich ins Zimmer gerufen. Sie habe sich dabei nichts gedacht. Als sie eintrat, hätte er nackt da gestanden, sei über sie hergefallen und habe ihr die Kleider vom Leib gerissen. Sie habe sich versucht zu wehren. Ohne Erfolg. «Er schlug mich so lange, bis ich aufgab. Dann vergewaltigte er mich», sagt sie zu «Le Parisien».

«Vergewaltigung ist eine Zeitbombe»

Damals habe sie um ihr Leben gefürchtet: «Es ist Roman Polanski, er kann es nicht riskieren, dass das bekannt wird, also muss er mich töten.»

Polanski kommt ungestraft davon. Nun ist das Verbrechen verjährt. Monnier hatte zu viel Angst, um zur Polizei zu gehen. Bis heute verfolgt sie das Ganze. «Vergewaltigung ist eine Zeitbombe. Die Erinnerung verblasst nicht. Es wird zu einem Geist und folgt dir, und es verändert dich heimtückisch.»

Roman Polanski liess die Vorwürfe über seinen Anwalt dementieren. (jmh)

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