Eduardo Moreno (44) arbeitet als Lokführer am Hafen von Los Angeles. Am Dienstag wollte er absichtlich mit einem Zug das Spitalschiff USNS Mercy rammen. Der Grund: Er zweifelte daran, dass das Marine-Schiff wirklich nur zur Hilfe gegen das Coronavirus nach Los Angeles gekommen war.
Beim versuchten Anschlag fuhr er die Lokomotive des Zugs mit voller Geschwindigkeit bis über das Ende der Gleise und durchbrach dabei eine ganze Reihe von Hindernissen und Zäunen – darunter eine Betonbarriere. Rund 230 Meter vor dem Schiff kam die Lokomotive zum Stillstand. Gegen Moreno wird nun ermittelt.
«Sie bekommen diese Chance nur einmal»
Moreno leugnet die Tat nicht. Laut dem Fernsehsender «KTLA» soll er gesagt haben: «Sie bekommen diese Chance nur einmal. Die ganze Welt schaut zu. Die Leute wissen nicht, was hier los ist. Jetzt werden sie es.»
Moreno glaubt offenbar daran, dass die USNS Mercy nicht wegen des Coronavirus in der Stadt sei. Ihr Einsatz könnte etwa im Zusammenhang mit einer Regierungsübernahme stehen, meint er. Moreno gab an, dass er alleine gehandelt und den versuchten Angriff nicht im Voraus geplant hätte.
Grosse Mengen Öl ausgelaufen
Ein Beamter der California Highway Patrol konnte den versuchten Anschlag beobachten. Als Moreno fliehen wollte, konnte ihn der Polizist festnehmen. Der missglückte Attentäter wurde inzwischen dem FBI übergeben.
Bei der Zug-Attacke wurde niemand verletzt, das Schiff blieb ebenfalls unbeschädigt. Der Vorfall führte aber dazu, dass eine grosse Menge Öl auslief. (bra)