Mitten in New York City ist heute Donnerstag ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Der Wagen fuhr ungebremst in die Menge, die sich bei strahlendem Sonnenschein auf dem berühmten Times Square in Manhattan aufhielt.
Der Vorfall ereignete sich kurz vor dem Mittag um 11.50 Uhr (Ortszeit), als zahlreiche New Yorker und Touristen auf dem Platz verweilten. Bei der Irrfahrt wurde ein 18-Jährige getötet, ihre 13 Jahre alte Schwester und mehr als 20 weitere Personen wurden verletzt.
Aufnahmen vom Unfallort zeigten einen bordeauxfarbenen Honda, der aufs Trottoir gefahren und auf Pollern einer Verkehrsinsel hängen geblieben war. Die rechte Seite hing in der Luft, die Motorhaube war komplett zerbeult.
Laut einer Augenzeugin, die in der Nähe für einen japanischen TV-Sender arbeitet, sei der Wagen mehreren Häuserblocks entlang auf dem Trottoir gefahren, ohne zu bremsen. Einige der Verletzten seien dabei auf der Motorhaube geblieben. «Es war furchtbar angsteinflössend, das Schlimmste, was ich je gesehen habe», sagte sie.
War der Todesfahrer betrunken?
Nach Angaben der Polizei wurde der Fahrer des Wagens, ein 26-jähriger Mann aus dem Problembezirk Bronx, in Gewahrsam genommen. Ein terroristischer Hintergrund sei unwahrscheinlich, hiess es.
Bei seiner Festnahme habe der Mann den Eindruck gemacht, entweder betrunken zu sein oder Drogen zu sich genommen zu haben. Er sei bereits mehrfach wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet worden.
Ein Video auf Instagram zeigte mehrere Beamte, die einen Mann mit den Händen hinter dem Rücken abführten und in einen Streifenwagen setzten. Weitere Menschen sassen den Berichten zufolge nicht in dem Fahrzeug. Die Gegend wurde weiträumig abgesperrt.
De Blasio: «Schwerer Tag für New York»
Der Bürgermeister von New York, Bill de Blasio (56), gab zwei Stunden nach dem Vorfall bekannt, der Fahrer sei ein ehemaliger Soldat mit krimineller Vergangenheit.
Es gebe nach bisherigem Kenntnisstand «keinen Hinweis darauf, dass es sich um eine terroristische Tat handelte». Dennoch sollten als Vorsichtsmassnahme die stadtweit 36'000 Polizisten die viel besuchten Orten der Metropole nun noch stärker bewachen.
Weiter drückte de Blasio sein Mitgefühl für alle Verletzten und insbesondere die Familie der getöteten jungen Frau aus. Es sei ein schwerer Tag für New York. «Unsere Gebete sind bei allen Betroffenen.» (gr/pma/ads/SDA)