Sein Privatjet hiess vielsagend The Lolita Express, sein Anwesen bei Miami wurde Orgy Island, also Insel der Orgien, genannt. Jetzt sitzt Jeffrey Epstein (66) im berüchtigten Metropolitan Correctional Center (MCC) in New York in U-Haft. Dort ist er nicht der einzige Prominente.
Nur drei Türen weiter sitzt niemand geringerer als der berühmte Drogen-Boss Joaquin «El Chapo» Guzman in seiner Zelle. Das berichtet die «New York Post». Der 62-jährige Mexikaner erwartet in diesen Tagen sein Urteil.
«Mäuse rennen durch die Zellen»
Guzman und Epstein sitzen beide im isolierten Flügel «South 10» ein. Dort gelten erhöhte Sicherheitsmassnahmen. Besonders bei El Chapo ist grösste Wachsamkeit geboten. Schon zwei Mal war der Kartellchef aus mexikanischen Hochsicherheitsgefängnissen geflohen.
Am liebsten wieder davonlaufen, das würde wohl auch Jeffrey Epstein gerne. Während der Ex-Banker früher in Saus und Braus lebte, muss er sich nun mit der Knastrealität abfinden. Und die ist im MCC mitten in New York nicht gerade angenehm. «Am Anfang geben sie dir nicht mal eine Zahnbürste und keine Seife», sagt Jeffrey Lichtman, der Anwalt von Joaquin Guzman, zur «New York Post». Und: «Es gibt Geschichten von Mäusen, die durch die Zellen rennen. Wer weiss, was die alles für Krankheiten verbreiten.»
Hat Epstein Zeugen bestochen?
Heute Montag soll Epstein ein weiteres Mal vor Gericht angehört werden. Zwischen 2002 und 2005 soll der Milliardär gleich Dutzende Minderjährige zur Prostitution angestiftet und sexuell missbraucht haben. Einige der Opfer sollen erst 14 Jahre alt gewesen sein. Die New Yorker Staatsanwaltschaft wirft Epstein regelrechten «Sexhandel» vor.
Die Aussichten für den Angeklagten sind düster. Wie US-Medien berichten, versuchte Epstein gar, mehrere Zeugen zu bestechen. Insgesamt 350'000 Dollar soll er an zwei Personen überwiesen haben, die ihn hätten belasten können. Epsteins Verteidiger wollte diese Vorwürfe bisher nicht kommentieren. (cat)