US-Präsident Donald Trump (71) hat die 130'000 US-Dollar Schweigegeld seinem Anwalt, der die Zahlung tätigte, zurückerstattet. Allerdings habe es sich dabei nicht um Kampagnengelder gehandelt, heisst es jetzt.
Noch Anfang April bestritt Trump, irgendetwas mit der Überweisung zu tun gehabt zu haben. Das trifft zumindest laut dem ehemaligen New Yorker Bürgermeister nicht zu. Der als Rechtsberater Trumps tätige Rudolph Giuliani sagte am Mittwoch in einem Interview mit Fox News, Trump habe Michael Cohen das Geld persönlich zurückgezahlt.
Die 130'000 Dollar sollten das Porno-Starlet dazu bringen, über ihre angeblich Affäre mit dem US-Präsidenten im Jahr 2006 zu schweigen.
Cohen hat zugegeben, Stephanie Clifford - so Daniels' bürgerlicher Name - aus eigener Tasche bezahlt zu haben. Weder die Trump-Organisation noch Trumps Wahlkampflager seien direkt oder indirekt an der Zahlung beteiligt gewesen.
Die Zahlung wurde «über eine Anwaltskanzlei abgehandelt und dann hat es der Präsident zurückbezahlt», so Giuliani. Die Zahlung habe alle nervös gemacht. Ausser ihn. «Ich wusste, wie viel Geld Donald Trump in seine Kampagne steckt», verrät der Jurist. Die 130'000 Dollar seien da nur ein «paar Scheinchen» gewesen in diesem riesigen Betrag.
«Der beste, an den ich mich erinnern kann»
Giuliani sagt, dass Trump vermutlich nicht gewusst habe, wofür Cohen die 130'000 Dollar ausgegeben habe. Aber er habe gewusst, dass sich sein Anwalt um «solche Dinge» kümmere. So wie sich Giuliani um Dinge für seine Klienten kümmere. «Ich belaste sie nicht mit jeder kleinen Einzelheit.»
Um seine Bewunderung für Trump macht Giuliani keinen Hehl. Im Fox-Interview machte er seine Position als Anhänger und Unterstützer des US-Präsidenten einmal mehr klar: «Er ist der beste, an den ich mich erinnern kann.»
«Falsche und erpresserische Behauptungen stoppen»
Jetzt muss auch Trump zugeben, dass er das Geld Anwalt Cohen gegeben hat. «Herr Cohen, ein Anwalt, erhielt einen monatlichen Anwaltsvorschuss», schreibt der US-Präsident auf Twitter in für ihn ungewohnt präziser Juristensprache. Der Anwalt habe dann die Schweige-Vereinbarung mit Clifford getroffen. Ein «üblicher Vorgang zwischen Berühmtheiten oder reichen Leuten», schreibt Trump weiter.
Die Vereinbarung sei nötig gewesen, um die «falschen und erpresserischen Behauptungen» von Clifford über eine Affäre zu stoppen. «Wahlkampfgelder oder Wahlkampfspenden spielten bei dieser Transaktion keine Rolle», steht in drei Tweets auf Trumps Account. Sprachlich lässt sich erahnen, dass der Text wohl kaum direkt vom US-Präsidenten stammt.
Amerikaner verdienen die Wahrheit
Die Aussage von Giuliani machte Cliffords Anwalt Michael Avenatti «sprachlos». «Herr Trump hat sich bei einer Straftat beteiligt», sagte er zur Associated Press. «Es müssen ernsthafte Konsequenzen für sein Verhalten und seine Lügen folgen.»
Egal, ob rechts oder links, Amerikaner sollten empört sein über das Zugeständnis von Giuliani. Er habe bestätigt, dass Trump und sein Team über die Vereinbarung mit Daniels gelogen haben. «Amerikaner verdienen es, dass ihr Präsident ihnen die Wahrheit sagt.» (voi/noo)
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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