«Das Verschwinden von Madeleine McCann» auf Netflix
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Der offizielle Trailer:«Das Verschwinden von Madeleine McCann» auf Netflix

Menschenhändler-Theorie
Maddies Eltern sind entsetzt über neue Netflix-Serie

Vor fast zwölf Jahren verschwand die damals dreijährige Maddie McCann auf mysteriöse Art und Weise. Netflix veröffentlicht nun eine Serie, welche die Ereignisse rekonstruiert und neue Hinweise liefern soll. Ihre Eltern weigerten sich, bei der Produktion mitzumachen.
Publiziert: 18.03.2019 um 12:06 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2019 um 13:12 Uhr
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In dieser Ferienanlage in Portugal verschwand Maddie vor mehr als zehn Jahren.
Foto: Keystone

Der Albtraum aller Eltern geschah für Gerry und Kate McCann am 3. Mai 2007. Sie waren im portugiesischen Praia da Luz in den Ferien. An jenem Abend legten sie ihre drei kleinen Kinder schlafen und gingen in ein nahe gelegenes Tapas-Restaurant essen. Halbstündlich prüften sie, ob bei ihren Kleinen alles in Ordnung ist. Als sie nach dem Essen in ihr Ferienappartement zurückkamen, war ihre älteste Tochter Maddie verschwunden – bis heute fehlt von ihr jede Spur. 

Netflix veröffentlicht jetzt eine 26 Millionen Franken teure Doku-Serie über den Fall, der weltweit Schlagzeilen gemacht hat. Dabei wird eine neue Theorie aufgegriffen: Maddie könnte von Menschenhändlern entführt worden sein.

Mann trug blondes Kind im Schlafanzug Richtung Strand

In acht Teilen wird der Fall Maddie noch einmal neu erzählt. Dabei zeigt die Netflix-Serie verschiedene Interviews mit Schlüsselermittlern, wie «Daily Mail» berichtet. Zudem kommen auch weitere Experten zu Wort, die eine neue Theorien zu Maddies Verschwinden aufstellen.

Diese glauben, dass die Britin von Menschenhändlern entführt worden sei und noch am Leben sein könnte. Als weisses Mädchen aus der Mittelschicht sei sie von grossem Wert gewesen. In der Serie berichten Augenzeugen sogar davon, dass sie sich an einen Mann erinnern, der ein kleines, blondes Kind im Schlafanzug in Richtung Strand trug.

Doku könnte die Ermittlungen behindern

«Pulse Films», der Produzent der Serie, wollte auch die Eltern des verschwundenen Mädchens für die Dokumentation gewinnen, diese lehnten jedoch ab. Maddies Eltern sind von der Netflix-Serie entsetzt und schreiben auf ihrer Website: «Wir befürchten, dass diese die Ermittlungen behindern könnte.» Zudem würden sie nicht verstehen, inwiefern die Doku-Serie bei der Suche nach Maddie helfen könnten.

Gerry und Kate McCann stören sich aber auch daran, dass bei der Doku der ehemalige Chef-Ermittler Gonçalo Amaral zu Wort kommt. Er hatte ein Buch veröffentlich, in dem er behauptet, dass die McCanns ihre Tochter versehentlich getötet und ihre Leiche verschwinden lassen hätten. Anschliessend hätten sie deren Entführung inszeniert. (Blick berichtete) Das Paar klagte erfolgreich gegen die Anschuldigungen des Portugiesen.

Die Suche geht weiter

Die portugiesische Justiz hatte ihre Ermittlungen 2008 eingestellt, nahm sie im Oktober 2013 aufgrund neuer Indizien aber wieder auf. Seit 2011 ermittelt auch die britische Polizei im Fall. Die Eltern haben ihre Maddie ebenfalls noch nicht aufgegeben und hoffen, dass sie ihre Tochter lebend finden werden. Maddie wäre heute 15 Jahre alt. (bra)

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