In den frühen Morgenstunden kam es heute in Konstanz (D) zu einer Schiesserei im gut besuchten Club namens «Grey». Nach einem Schusswechsel mit der Polizei wurde der Täter (34), der aus dem Irak stammt, schwer verletzt. Er verstarb wenig später im Spital, wie die Polizei mitteilt.
In der heutigen Pressekonferenz gab die Konstanzer Staatsanwaltschaft bekannt, dass es sich bei dem Angreifer um den Schwager des Disko-Betreibers handelt. Offenbar ist es im Club zu einem Streit gekommen, dabei wurde der Iraker aus dem Club geworfen. Danach ging dieser nach Hause und holte ein amerikanisches Sturmgewehr M16. Bilanz: zwei Tote, zwei Schwerverletzte. Der Türsteher wurde im Gesicht getroffen, starb noch am Tatort. Der Täter erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Polizei geht von einem Racheakt aus.
Es handle sich «nicht um eine islamistisch motivierte Tat», sagte der baden-württembergische Innenstaatssekretär Martin Jäger. Dies wurde zu Beginn vermutet.
Der Täter wusste offenbar, wie man mit einer halbautomatischen Waffe umgehen. Das könnte darauf hindeuten, dass er an solchen Waffen ausgebildet war. Der 34-Jährige war der Polizei kein Unbekannter. Unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Bei der Pressekonferenz wurde zudem ein Helm präsentiert. Dieser soll dem angeschossenen Beamten vermutlich das Leben gerettet haben. Die Kugel des Schützen prallte davon ab, sodass der LKA-Beamte «nur» einen Streifschuss abbekam.
Club war rammelvoll
Es waren Momente des Schreckens vor dem Club. Ein Augenzeuge hatte der Nachrichtenagentur dpa erzählt, dass ein Täter mit einer Maschinenpistole wahllos auf die Gäste der Disco geschossen habe. «Die Diskothek war rammelvoll. Ich schätze, dass mehrere hundert Menschen da waren», sagte er. Er selbst habe nur einen Täter gesehen und sei sofort mit Freunden geflüchtet.
Ein Türsteher wurde durch die Schiesserei getötet. Drei weitere Personen wurden schwer verletzt und werden nun im Spital behandelt. Wie viele Personen verletzt wurden, ist noch unklar.
Unter den Opfern sind aber keine Schweizer. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, teile das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Nachfrage der Nachrichtenagentur SDA mit.
Blaulicht und weinende Menschen
«Ich bin mit meinem Fahrrad auf dem Weg nach Hause am Grey vorbei gefahren. Von Weitem habe ich ganz viel Blaulicht gesehen. Dann kamen mir weinende Menschen entgegen», sagt ein Leserreporter zu BLICK. «Ich habe gleich an einen Terror-Anschlag gedacht und bin ganz schnell weiter gefahren. Ich hatte richtig Angst.»
Auch eine Thurgauerin (21) ist vor Ort. Sie bekommt den Beginn der Schiesserei live mit. Was sie erleben musste, lesen Sie HIER.
Mit einem Grossaufgebot rückte die Polizei um 4.30 aus. Dann um kurz nach 8 Uhr Entwarnung. Die Situation ist unter Kontrolle, schreibt die Polizei per Twitter. Ein Terror-Anschlag wird von der Polizei derzeit ausgeschlossen.
(jmh/nbb/SDA)