Medien berichten
Trump weigerte sich, McCain zu würdigen

US-Präsident Donald Trump hat es einem Bericht zufolge abgelehnt, das Leben und Wirken des verstorbenen US-Republikaners John McCain in einer offiziellen Mitteilung zu würdigen.
Publiziert: 27.08.2018 um 04:33 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:50 Uhr
Der verstorbene US-Senator John McCain war Donald Trump lediglich einen Tweet wert
Foto: imago/MediaPunch / Rainmaker Photo/MediaPunch

US-Präsident Donald Trump hat es einem Bericht zufolge abgelehnt, das Leben und Wirken des verstorbenen US-Republikaners John McCain in einer offiziellen Mitteilung zu würdigen. Der Präsident habe hochrangigen Beratern gesagt, er ziehe es stattdessen vor, einen kurzen Tweet zum Tod seines scharfen Kritikers zu publizieren.

Wie die «Washington Post» am Sonntag unter Berufung auf ehemalige und aktuelle Berater im Weissen Haus berichtete, hätten unter anderem Trumps Sprecherin Sarah Sanders und sein Stabschef John Kelly für eine offizielle Würdigung plädiert und McCain einen «Helden» genannt. Sanders habe am Wochenende sogar eine Endfassung einer Mitteilung für Trump fertig gestellt - die dann aber nicht veröffentlicht worden sei.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Denn Trump zog es tatsächlich vor, kurz nach McCains Tod am Samstag eine knappe, unpersönliche Nachricht auf Twitter zu veröffentlichen. In ihr sprach er McCains Familie sein Mitgefühl aus. Würdigende Worte fand Trump nicht, auch das Weisse Haus schickte keine längere Erklärung heraus. Auf Twitter löste Trumps Nachricht einen Sturm der Kritik aus. Andere Politiker in den USA und im Ausland reagierten dagegen mit Bestürzung und Trauer auf den Tod. McCain starb im Alter von 81 Jahren auf seiner Ranch in Arizona. Er litt an einem Gehirntumor.

Trump macht alles falsch

Mark Corallo, ehemaliger Sprecher von Trumps Anwaltsteam, sagte laut Zeitung über Trumps Reaktion: «Es ist grässlich.» Zu einem solchen Zeitpunkt würde man von einem US-Präsidenten mehr erwarten, wenn er über den Tod eines wahren amerikanischen Helden spreche.

Als Pilot der US-Navy war McCain in Vietnam in Gefangenschaft geraten und gefoltert worden. Der republikanische Senator aus Arizona zählte später als Fachmann in der Aussen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu den prominentesten Mitgliedern des US-Kongresses. Er erwarb sich über die Parteigrenzen hinweg grosse Achtung - nur nicht bei Trump. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?