Macron verurteilte den Angriff als «feige Lynchjustiz»
Prügel-Attacke auf französische Polizisten an Silvester

Gewalt in der Silvesternacht: Der brutale Angriff auf eine Polizistin und einen Polizisten in Frankreich löste Empörung aus. Die Beamten wurden bei einem Einsatz in einem Vorort von Paris attackiert.
Publiziert: 01.01.2018 um 23:07 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:42 Uhr
Hier wird eine Polizistin brutal attackiert
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Gewalt in Pariser Vorort während Silvesternacht:Hier wird eine Polizistin brutal attackiert

Ein Angriff auf eine Polizistin und einen Polizisten in der Silvesternacht hat in Frankreich grosse Empörung ausgelöst. Die Beamten wurden bei einem Einsatz in einem Vorort von Paris attackiert, wie die Polizeipräfektur der Hauptstadt am Montag bestätigte.

1031 Autos wurden in Silvesternacht angezündet

Präsident Emmanuel Macron verurteilte den Vorfall via Twitter als «feige und kriminelle Lynchjustiz». Er versicherte, dass die Schuldigen gefunden und bestraft würden. In der Silvesternacht wurden in Frankreich auch wieder Hunderte Autos angezündet - insgesamt gingen 1031 Fahrzeuge in Flammen auf, mehr als im Vorjahr (935).

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Landesweit wurden nach Angaben des Innenministeriums elf Polizisten und Gendarmen verletzt. Der aufsehenerregendste Fall spielte sich in Champigny-sur-Marne östlich der französischen Hauptstadt ab, wo eine Gruppe auf die beiden Beamten losging. 

Dem Polizisten wurde die Nase gebrochen

Ein Polizist erhielt einen Faustschlag ins Gesicht, wodurch seine Nase brach. Seine zu Boden geworfene Berufskollegin wurde nach Darstellung von Innenminister Gérard Collomb von mehreren Personen umringt, die sie traten und schlugen.

Französische Medien verwiesen auf Videobilder, die in sozialen Netzwerken kursierten und die brutale Szene zeigen sollen. Die Polizisten waren gerufen worden, weil mehrere Personen versucht hatten, sich Zugang zu einer grossen Silvesterparty zu verschaffen. 

Die verletzten Beamten wurden ins Spital gebracht. Die Zeitung «Le Parisien» berichtete, dass die Polizei schliesslich Tränengas eingesetzt habe. Zwei Menschen wurden festgenommen, nach Informationen der Zeitung «Le Monde» aus Polizeikreisen ist aber noch nicht klar, ob sie an dem Angriff beteiligt waren.

510 Menschen wurden vorläufig festgenommen

Das Innenministerium verwies darauf, dass die Zahl der angezündeten Fahrzeuge in etwa auf dem Niveau der Jahre 2012 und 2013 liege. Betroffen gewesen seien die «urbanen Départements, die traditionell von diesem Phänomen getroffen werden», so das Ministerium. 510 Menschen wurden vorläufig festgenommen, 349 davon kamen in Polizeigewahrsam.

Landesweit waren in Frankreich 99'000 Polizisten und Soldaten zum Schutz der Silvesterfeierlichkeiten im Einsatz, auch vor dem Hintergrund der Terrorgefahr. Besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen galten auf den Champs-Élysées in Paris, wo mehrere Hunderttausend Menschen mit einem Feuerwerk am Triumphbogen ins neue Jahr feierten. (SDA)

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