Es gibt viele ikonische Szenen im Weihnacht-Liebesfilm «Love Actually» (Auf Deutsch: «Tatsächlich... Liebe»). In einer der bekanntesten steht der verliebte Mark (Andrew Lincoln, 46) vor Juliets (Keira Knightley, 34) Tür, die gerade erst seinen besten Freund geheiratet hat. Mark gesteht Juliet stumm seine Liebe – auf Pappschildern.
Mit einer Parodie dieser Szene wirbt Premierminister Boris Johnson (55) nun für sich und seine konservative Partei, die Tories. Der britische Regierungschef kämpft bei den Parlamentswahlen am 12. Dezember für seine Wiederwahl – und das Rennen gegen Oppositionschef Jeremy Corbyn (70) könnte eng werden.
Johnsons Werbevideo zeigt ihn mit Pappschildern vor der Tür einer potenziellen Wählerin. «Mit ein bisschen Glück schaffen wir den Brexit bis nächstes Jahr», verspricht er darauf. «Wenn das Parlament es nicht wieder verhindert.» Und fügt an: «Ihre Stimme war noch nie so wichtig wie heute.» Für eine brauchbare Mehrheit fehlten ihm nur neun Sitze im Parlament. Zum Abschluss wünscht er der Wählerin wie Mark im Film frohe Weihnachten.
Hugh Grant muss Johnson zähneknirschend loben
Der Clip ist äusserst gelungen. Das muss sogar Johnson-Gegner Hugh Grant (59) zugeben, der in «Tatsächlich... Liebe» den Premierminister spielt. Das Werbevideo sei sehr gut produziert, sagte der britische Schauspieler der BBC.
Zwei spöttische Bemerkungen kann sich Grant, der sich politisch gegen den Brexit einsetzt, aber dann doch nicht verkneifen. Die Produktion sei sicher teuer gewesen, aber die Tories hätten ja genug Geld – «vielleicht ist da der Rubel hin», sagt er in Anspielung auf die schwächelnde russische Währung und die mögliche russische Einflussnahme auf das Brexit-Referendum 2016.
Zudem habe Johnson eine zentrale Botschaft aus dem Film nicht übernommen: Auf einer von Marks Papptafeln im Original steht, dass man zu Weihnachten die Wahrheit sagt. Grant spottet: «Wahrscheinlich haben seine Berater gedacht, dass die Tafel nicht gut aussehen würde in Boris Johnsons Händen.» Ein Seitenhieb auf Johnson, der nur knapp einer Gerichtsverhandlung wegen angeblich falscher Behauptungen zum Verhältnis zwischen EU und Grossbritannien entkam.
Die Briten hoffen auf den Befreiungsschlag. Morgen wählen sie ein neues Parlament. Es soll sie aus dem Brexit-Chaos führen – und die Fronten klären: Bekommt Boris Johnson (55) mit seinen Tories eine satte Mehrheit, könnte er seinen Brexit-Deal durchs Parlament bringen und das Land am 31. Januar 2020 aus der EU zu führen. Siegt die Opposition unter Labour-Chef Jeremy Corbyn (70), könnte es zu einem zweiten Brexit-Referendum kommen. Der Altlinke hat allerdings so gut wie keine Chancen auf eine eigene Mehrheit, sondern müsste auf die Unterstützung kleinerer Parteien wie der Schottischen Nationalpartei SNP oder den Liberaldemokraten hoffen. Die Wahl entscheiden könnten vor allem die Jungen, die mehrheitlich hinter der Labour-Partei stehen. Zwischen dem 22. Oktober und dem 19. November 2019 registrierten sich laut offiziellen Angaben mehr als 1,5 Millionen Menschen unter 34 für die Wahl – im selben Zeitrahmen waren es 2017 nur 1,2 Millionen. Allein am 26. November, dem letztmöglichen Registrierungstag, schrieben sich weitere 452'000 Wähler, die jünger als 34 Jahre sind, ein.
Die Briten hoffen auf den Befreiungsschlag. Morgen wählen sie ein neues Parlament. Es soll sie aus dem Brexit-Chaos führen – und die Fronten klären: Bekommt Boris Johnson (55) mit seinen Tories eine satte Mehrheit, könnte er seinen Brexit-Deal durchs Parlament bringen und das Land am 31. Januar 2020 aus der EU zu führen. Siegt die Opposition unter Labour-Chef Jeremy Corbyn (70), könnte es zu einem zweiten Brexit-Referendum kommen. Der Altlinke hat allerdings so gut wie keine Chancen auf eine eigene Mehrheit, sondern müsste auf die Unterstützung kleinerer Parteien wie der Schottischen Nationalpartei SNP oder den Liberaldemokraten hoffen. Die Wahl entscheiden könnten vor allem die Jungen, die mehrheitlich hinter der Labour-Partei stehen. Zwischen dem 22. Oktober und dem 19. November 2019 registrierten sich laut offiziellen Angaben mehr als 1,5 Millionen Menschen unter 34 für die Wahl – im selben Zeitrahmen waren es 2017 nur 1,2 Millionen. Allein am 26. November, dem letztmöglichen Registrierungstag, schrieben sich weitere 452'000 Wähler, die jünger als 34 Jahre sind, ein.