Zwei in Südfrankreich festgenommene Terrorverdächtige haben laut Innenminister Matthias Fekl einen Anschlag unmittelbar vor der Präsidentenwahl geplant. Es handle sich um «radikalisierte Männer», sagte Fekl am Dienstag in Paris.
Diese Formulierung wird in Frankreich in der Regel für Islamisten benutzt. Fekl sagte bei einer kurzfristig angesetzten Medienkonferenz, am Festnahmeort Marseille gebe es Durchsuchungen.
Nähere Angaben machte er mit Hinweis auf Anti-Terrorermittlungen nicht. Die festgenommenen Männer seien 1987 und 1993 geboren, genaue Geburtsdaten teilte er nicht mit.
Fotos der beiden Männer waren vergangene Woche an Sicherheitsdienste mehrerer Präsidentschaftskandidaten übermittelt worden. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Umfeld des Sozialliberalen Emmanuel Macron und auf die Rechtspopulistin Marine Le Pen.
«Terrorrisiko bleibt höher als je zuvor»
In Frankreich wird am Sonntag die erste Runde der Präsidentschaftswahl ausgetragen. Sie findet wegen der Anschlagsgefahr unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt.
Das «Terrorrisiko bleibt höher als je zuvor», warnte Fekl am Dienstag in Paris. Bei den beiden Wahlrunden am 23. April und 7. Mai werden mehr als 50'000 Polizisten und Soldaten im Einsatz sein.
Frankreich wurde seit Anfang 2015 von einer Reihe islamistischer Anschläge mit insgesamt 238 Toten getroffen. Seit den Pariser Anschlägen vom 13. November 2015 gilt in dem Land der Ausnahmezustand. (SDA)