Die Gewerkschaft Afsa, die die Interessen von US-Diplomaten und Mitarbeitern internationaler Hilfsorganisationen vertritt, teilte am Freitag mit, sie habe mit zehn Betroffenen sprechen können. Bei ihnen seien leichte traumatische Hirnverletzungen und ein dauerhafter Hörverlust diagnostiziert worden, hinzu kämen Symptome wie Gleichgewichtsverlust, starke Kopfschmerzen, Wahrnehmungsstörungen und Hirnschwellungen.
Verletzungen durch Akustik-Attacken
Das US-Aussenministerium hatte bislang nur von «bestimmten Symptomen» gesprochen. Die ersten Erkrankungen waren der US-Regierung Ende 2016 bekannt geworden. Nach Darstellung des US-Aussenministeriums waren bis zu 19 Personen betroffen. Auch Kanada meldete einen ähnlichen Fall bei einem seiner Diplomaten in Havanna.
Nach Spekulationen von US-Medien könnte es sich um einen «akustischen Anschlag» gehandelt haben. Die Diplomaten könnten Schall ausgesetzt gewesen sein, der für das menschliche Ohr nicht hörbar sei, aber dennoch gesundheitsschädlich.
Einige der erkrankten Botschaftsmitarbeiter wurden zur Behandlung nach Miami im US-Bundesstaat Florida gebracht, andere wurden von US-Ärzten in Havana betreut.
Im Mai hatten die USA zwei kubanische Diplomaten ausgewiesen, ohne Gründe dafür zu nennen. Nach Angaben des US-Aussenministeriums hörten die Attacken inzwischen auf, die Ermittlungen dauerten aber an.
Wiedereröffnung von US-Botschaft
Die US-Botschaft in Havanna war erst 2015 wieder eröffnet worden, nachdem Ex-US-Präsident Barack Obama Ende 2014 eine Politik der Annäherung an den Karibikstaat eingeleitet hatte. Er hatte nach jahrzehntelanger Eiszeit die diplomatischen Beziehungen zu Kuba wiederaufgenommen.