Nach Attacke auf Öl-Anlage
Saudi-Arabien greift Ziele im Jemen an

Einige Tage nach dem Angriff von jemenitischen Huthi-Rebellen auf eine saudische Öl-Anlage hat Saudi-Arabien reagiert. Mehrere Anlagen der Rebellen seien zerstört worden, sagt die Regierung.
Publiziert: 20.09.2019 um 03:17 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2019 um 10:53 Uhr
Das Boot sei am Donnerstag im Süden des Roten Meers entdeckt und zerstört worden.

Vor wenigen Tagen wurde die grösste Öl-Anlage Saudi Arabiens von jemenitischen Huthi-Rebellen angegriffen. Diese Nacht hat die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition zurückgeschlagen. Laut eigenen Angaben haben sie nördlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeida vier Anlagen zum Bau von Seeminen und ferngelenkten Booten zerstört. Diese hätten die Sicherheit der Schifffahrt bedroht.

Saudi-Arabien fängt Sprengstoff-Boot ab

Zuvor hat die Militärkoalition laut eigenen Angaben einen geplanten Angriff der jemenitischen Huthi-Rebellen mit einem ferngelenkten Sprengstoff-Boot vereitelt. Das Boot sei am Donnerstag im Süden des Roten Meers entdeckt und zerstört worden.

Es sei von der Region Hodeida im Westen des Jemens aus gelenkt worden, meldete die saudiarabische Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf die Militärkoalition. Das Ziel des geplanten Angriffs war demnach unbekannt.

Jemen-Konflikt wird zum Zankapfel im Golf

Die Huthi-Rebellen, die im Bürgerkrieg im Jemen vom Iran unterstützt werden, hatten sich zu den Angriffen auf Ölanlagen des saudiarabischen Staatskonzerns Aramco in Abkaik und Churais am vergangenen Wochenende bekannt. Die US-Regierung macht dagegen den Iran verantwortlich. Auch Saudi-Arabien sieht hinter den Angriffen «unzweifelhaft» den Iran. Die Führung in Teheran bestreitet jede Verwicklung. (vof/SDA)

Der Iran-Konflikt im Ticker

Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA spitzt sich immer weiter zu. Im Newsticker halten wir Sie über die Vorkommnisse auf dem Laufenden.

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Darum geht es im Jemen-Krieg

Die Huthi fühlten sich als schiitische Minderheit im Jemen schon lange politisch, wirtschaftlich und religiös ausgegrenzt. 2014 erobern Huthi-Rebellen grosse Teile des Landes und übernehmen de facto die Macht.
Da die antiwestlich eingestellten Huthi gute Beziehungen zum Iran pflegen, fürchtet Saudi-Arabien, der Erzfeind könnte damit an Einfluss im Jemen gewinnen.

Eine Militärkoalition unter der Führung des sunnitischen Saudi-Arabiens hat deshalb 2015 politisch und militärisch in den Konflikt eingegriffen. Sie kämpfen fast ausschliesslich aus der Luft.
Der Koalition gehören neben Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko, Sudan und Senegal an. Logistisch unterstützt werden sie von den Briten, Franzosen und Amerikanern. Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen vor. Im September scheiterten Friedensgespräche, weil die Huthi-Rebellen den Verhandlungen fernblieben.

Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
KEYSTONE/EPA/YAHYA ARHAB

Die Huthi fühlten sich als schiitische Minderheit im Jemen schon lange politisch, wirtschaftlich und religiös ausgegrenzt. 2014 erobern Huthi-Rebellen grosse Teile des Landes und übernehmen de facto die Macht.
Da die antiwestlich eingestellten Huthi gute Beziehungen zum Iran pflegen, fürchtet Saudi-Arabien, der Erzfeind könnte damit an Einfluss im Jemen gewinnen.

Eine Militärkoalition unter der Führung des sunnitischen Saudi-Arabiens hat deshalb 2015 politisch und militärisch in den Konflikt eingegriffen. Sie kämpfen fast ausschliesslich aus der Luft.
Der Koalition gehören neben Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko, Sudan und Senegal an. Logistisch unterstützt werden sie von den Briten, Franzosen und Amerikanern. Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen vor. Im September scheiterten Friedensgespräche, weil die Huthi-Rebellen den Verhandlungen fernblieben.

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