Konflikt mit dem Iran
USA verlegen weitere Truppen in Golfregion

Nach dem Drohnenangriff auf ein saudisches Ölfeld haben die USA weitere Truppen in die Region beordert. Die Soldaten sollen «defensiven» Zwecken dienen.
Publiziert: 21.09.2019 um 01:02 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2019 um 11:08 Uhr
Die USA schicken weitere Truppen in den nahen Osten. Wie viele Soldaten zusätzlich verlegt werden, gab das Pentagon am Freitag nicht bekannt. Es soll sich um eine «moderate» Erhöhung handeln.

Im Konflikt mit dem Iran verlegen die USA nach den Angriffen auf saudische Ölanlagen weitere Truppen in den Nahen Osten. «Der Präsident hat den Einsatz von US-Truppen genehmigt, die moderater Natur sein werden», sagte Verteidigungsminister Mark Esper im Pentagon.

Esper erklärte am Freitag in Washington, dies geschehe auf Bitten Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate. US-Generalstabschef Joe Dunford sagte, es handele sich um eine «moderate» Verstärkung, bei der es nicht um tausende Soldaten gehe.

«Alles deutet darauf hin, dass der Iran für den Angriff verantwortlich war», sagte Esper. Die Untersuchungen von amerikanischen, saudischen und internationalen Experten hätten ergeben, dass die eingesetzten Waffen aus iranischer Produktion stammten und nicht vom Jemen aus eingesetzt worden seien.

Der Iran dementiert jede Verantwortung für die Angriffe in Saudi-Arabien am vergangenen Samstag. Die von Teheran unterstützten Huthi-Rebellen hatten sich zu der der Tat bekannt. US-Aussenminister Mike Pompeo hatte sie daraufhin der Lüge bezichtigt.

Trump will keinen Krieg mit dem Iran

Esper sagte, die militärische Verstärkung in der Region solle auf die Verteidigung gegen Luft- und Raketenangriffe ausgerichtet sein. US-Armeechef Joseph Dunford machte am Freitag im Pentagon keine Angaben zur Truppenstärke. Er kündigte für kommende Woche weitere Details an.

Im vergangenen Juni hatte das Pentagon angekündigt, weitere 1000 Soldaten in den Nahen Osten zu schicken, um US-Truppen und nationale Interessen der USA in der Region zu schützen. Bereits Ende Mai hatten die USA ihre Truppen im Nahen Osten wegen der «anhaltenden Bedrohung» durch iranische Kräfte um 1500 Soldaten verstärkt. Zuvor hatte das US-Militär unter anderem einen Flugzeugträgerverband und eine Bomberstaffel in die Region verlegt.

Esper sagte, Präsident Donald Trump habe deutlich gemacht, dass die USA keinen Krieg mit dem Iran wollten. Gleichzeitig sagte Esper: «Uns stehen andere militärische Optionen zur Verfügung, sollten sie nötig sein.» Esper forderte den Iran auf, seine «zerstörerischen und destabilisierenden Aktivitäten» zu unterbinden und einen «friedlichen und diplomatischen Weg» weiterzugehen. «Tatsache ist, dass die Saudis sowohl mit Drohnen als auch mit Marschflugkörpern angegriffen wurden» und dass sie weiterhin gefährdet seien.

Trump hatte am Freitag neue Sanktionen gegen den Iran angekündigt und gleichzeitig seinen Kurs der militärischen Zurückhaltung verteidigt. Er könne jederzeit «innerhalb von einer Minute» einen Militärschlag beispielsweise gegen 15 wichtige Ziele im Iran anordnen, sagte Trump im Weissen Haus. Er wolle das aber möglichst vermeiden. An die Adresse von Kritikern, die ihm Schwäche vorwerfen, sagte Trump: «Meiner Meinung nach zeigt das Stärke.»

Die US-Regierung verhängte knapp eine Woche nach den Angriffen auf Ölanlagen in Saudi-Arabien neue Sanktionen gegen Irans Zentralbank und Staatsfonds wegen angeblicher Finanzierung terroristischer Aktivitäten. «Wir haben jetzt alle Einkommensquellen des Irans abgeschnitten», sagte Finanzminister Steven Mnuchin. Die USA warnten alle Regierungen, nicht mehr mit Irans Zentralbank zu kooperieren. (SDA)

Der Iran-Konflikt im Ticker

Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA spitzt sich immer weiter zu. Im Newsticker halten wir Sie über die Vorkommnisse auf dem Laufenden.

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