Kranke Aufrufe über Facebook
So organisierte sich der Sex-Mob

Die massenhaften Grapsch-Attacken in der Silvesternacht in Köln waren organisiert. Davon gehen die Deutschen Behörden mittlerweile aus.
Publiziert: 10.01.2016 um 13:24 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 13:00 Uhr
«Sie haben uns überall angefasst»
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Opfer des Sex-Mobs erzählt:«Sie haben uns überall angefasst»

Was in der Silvesternacht in Köln passierte, ist so widerwärtig wie einmalig: Dass eine Horde von Männern im Schutz der Menge massenhaft Frauen sexuell belästigt und gar missbraucht, gab es noch nie in Europa. Allein in Köln gingen 379 Anzeigen wegen sexueller Übergriffe ein, teilte die Polizei mit.

Immer stärker wird klar: Die Grapsch-Attacken waren nicht spontan oder zufällig, sondern geplant und organisiert.

So gab es im Vorfeld der Silvesternacht auf sozialen Medien Aufrufe von Nordafrikanern, dass ihre Landsleute aus Köln, dem Umland und sogar aus Belgien, Holland und Frankreich nach Köln kommen sollten. Das schreibt die «Bild am Sonntag».

Das passt zu den «Sex-Spickzettel», welche die Polizei fand, auf denen Anmachsprüche wie «Grosse Brüste» oder «Ich will fucken» auf Deutsch und Arabisch hingekritzelt waren.

Justizminister: Das muss geplant worden sein

Auch der deutsche Justizminister Heiko Maas sagt: «Wenn sich eine solche Horde trifft, um Straftaten zu begehen, scheint das in irgendeiner Form geplant worden zu sein. Niemand kann mir erzählen, dass das nicht abgestimmt oder vorbereitet wurde.»

Es könnte sogar einen Zusammenhang geben zwischen den Attacken auf Frauen in mehreren deutschen Städten. Alle Verbindungen müssten sehr sorgfältig geprüft werden. «Der Verdacht liegt nahe, dass hier ein bestimmtes Datum und zu erwartende Menschenmengen herausgesucht wurden. Das hätte dann noch einmal eine andere Dimension.»

Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) ermittelt nun auch in diese Richtung. Es trägt alle ähnlichen Fälle aus ganz Deutschland zusammen, um ein genaues Bild zu erhalten, schreibt die «Welt am Sonntag».

Bislang sei das Phänomen in Deutschland nicht bekannt. Ganz im Gegensatz zu den arabischen Ländern. Dort werde die Massen-Grapscherei als «taharrush gamea» (gemeinschaftliche sexuelle Belästigung) bezeichnet. Das BKA will bald «Bekämpfungsansätze» ausarbeiten und umsetzen.

Finnische Polizei rechnete mit Massen-Grapscherei

In Finnland ist man derweil schon einen Schritt weiter. Vor Silvester hatte die finnische Polizei «Wind davon bekommen, dass Asylbewerber möglicherweise ähnliche Pläne hatten, wie die am Kölner Hauptbahnhof versammelten Männer sie gehabt haben sollen», schreibt «Focus.de». Darauf erhöhte sie die Sicherheitsvorkehrungen. Vor allem am Hauptbahnhof in der Hauptstadt Helsinki, wo rund 1000 Asylbewerber - vor allem Iraker - sich versammelt hatten.

«Sie feierten dort Silvester», sagte Vizepolizeichef Ilkka Koskimaki. «Wir hatten viele Polizeibeamte dort, um die Situation zu kontrollieren. Die meisten waren sehr friedlich und haben sich gut benommen.» So blieb es ruhig. Sein Fazit: «Vielleicht finden wir nie heraus, was wirklich geplant war.» (sas)

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