Kopfschuss schon Stunden vor Anschlag in Berlin
Wann starb LKW-Fahrer Lukasz U. (†37)?

Bisher ging man davon aus, dass der polnische LKW-Fahrer während der Terrorfahrt von Berlin mit dem Attentäter gerungen hat. Die Obduktion zeigt nun: Das ist höchst unwahrscheinlich.
Publiziert: 27.12.2016 um 10:14 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:27 Uhr
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Der LKW-Fahrer Lukasz U. hat bereits am Nachmittag einen Kopfschuss erhalten – Stunden vor dem Anschlag in Berlin.
Foto: Reuters

Der polnische Lastwagenfahrer Lukasz U. (†37), der nach dem LKW-Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt tot auf dem Beifahrersitz gefunden wurde, hat schon Stunden vor der Terrorfahrt einen Kopfschuss erlitten. Dies brachte gemäss der Zeitung «Bild» die Obduktion zutage. Demnach hat der mutmassliche Attentäter Anis Amri (†24) bereits zwischen 16.30 und 17.30 Uhr auf den Familienvater geschossen.

Es ist zwar möglich, dass Lukasz U. zum Zeitpunkt des Attentats noch am Leben war – die Mediziner schliessen aber aus, dass er in der Lage war, bewusst zu handeln. Dass U. dem Attentäter ins Lenkrad griff, ist also nicht möglich. 

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Der Schock war nach dem Anschlag gross.
Foto: AP/REUTERS/AFP

Erste Untersuchungen hatten darauf hingedeutet, dass es in der Kabine des Todes-Lasters zu einem Kampf gekommen war. Nach den neuen Erkenntnissen ist es aber wahrscheinlicher, dass die Spuren am Lenkrad entstanden sind, als der Körper des Polen beim heftigen Aufprall dagegen geschleudert worden ist.

Der Lastwagenfahrer hatte seinen Sattelschlepper am 19. Dezember in Berlin parkiert, um auf die Entladung seiner Fracht zu warten. Ab 16 Uhr erreichte ihn sein Chef mit dem Telefon nicht mehr. Kurz nach 20 Uhr steuerte der Attentäter den Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz – es starben elf weitere Menschen, etwa 50 wurden verletzt. (rey)

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