Der erste grössere Schneesturm dieses Winters sorgte im Nordosten der USA für Chaos auf den Strassen.
Foto: KEYSTONE/AP/SETH WENIG

Klimaleugner Trump höhnt
Mega-Kältewelle rollt auf die USA zu

Ein plötzlicher Wintereinbruch überschattet das Thanksgiving-Fest in den USA. Auf Twitter freut sich Präsident Donald Trump über die erwartete Rekord-Kälte.
Publiziert: 22.11.2018 um 14:14 Uhr
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Aktualisiert: 22.11.2018 um 14:26 Uhr
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US-Präsident Donald Trump freut sich über die Kältewelle.
Foto: REUTERS

Während die Waldbrände in Kalifornien noch wüten, bereiten sich die Städte im Nordosten des Landes auf das Gegenteil vor. Am Mittwoch schlug der nationale Wetterdienst Alarm: Eine Mega-Kältewelle rollt auf die USA zu! Die Kaltfront soll sich ab Donnerstag aus Richtung der Grossen Seen in Nordamerika ausbreiten. Bereits am Donnerstag könnten es bei der traditionellen Thanksgiving Parade in New York bis zu minus 8 Grad werden. In den Jahren zuvor lag die Temperatur nicht unter der Nullgrad-Grenze.

Gefährlich sind vor allem die zu erwartenden Schneestürme in den Tagen darauf. Im Westen der USA wiederum wird mit heftigem Regen gerechnet. An der Küste von Louisiana und Mississippi werden zudem Gewitterstürme erwartet.

Verkehrschaos an Thanksgiving

Heikel: Wegen Thanksgiving sind an diesem Wochenende besonders viele Menschen auf den Strassen unterwegs, die Behörden stellen sich auf Verkehrschaos und Unfälle ein. Nur einen Tag später ist Black Friday, wenn die Geschäfte besonders viel Umsatz erwarten – und das Land besonders viel Verkehr. Mehr als 164 Millionen Amerikaner planen laut dem amerikanischen Einzelhandelsverband, in den nächsten Tagen shoppen zu gehen.

Während das Wetter also vielen Amerikanern das traditionsreiche Thanksgiving-Fest verderben könnte, twittert US-Präsident Donald Trump: «Brutale und lange Kälte könnte ALLE REKORDE brechen», höhnt er auf Twitter. «Was ist mit der Klimaerwärmung passiert?»

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International ist der Klimawandel, der auch extreme Wettersituationen wie Stürme oder eben Kälte zur Folge hat, kaum umstritten. Selbst besonnene Klimawissenschaftler warnen davor, was die langfristigen Folgen einer unkontrollierten Erderwärmung bedeuten könnten.

Selbst Meteorologen sind entsetzt

Die erwartete Rekord-Kälte überrascht selbst Meteorologen. «Ich mache jetzt seit 20 Jahren Wetterkarten, und ich bin immer noch schockiert über den Kältelevel für Thanksgiving», twitterte Ryan Maue, Meteorologe von weather.us. «Bitte, seid vorsichtig, durch den Wind wird es noch kälter sein.»

Auch der New Yorker Bürgermeister warnte die Bevölkerung vor den Extremtemperaturen. «Wenn die Heizung oder das warme Wasser in Ihrer Wohnung nicht gehen, rufen Sie sofort den Notruf», sagte Bill de Blasio. Er habe die Einsatzkräfte für die betroffenen Tage verdoppelt. «Achtet auf eure Nachbarn und schaut nach denen, die alt oder krank sind.»

Die New Yorker Behörden haben zudem den «Code Blue» ausgerufen. Er soll garantieren, dass auch Obdachlose in den kältesten Tagen ein Dach über dem Kopf haben.

Trump hält Klimawandel für chinesische Erfindung

Donald Trump gehört zu den überzeugtesten Leugnern des Klimawandels. Er hält ihn für eine Erfindung der Chinesen, um die US-Wirtschaft zu schwächen. Als eine seiner ersten Amtshandlungen kündigte er 2017 an, bis 2020 aus dem Pariser Klimaabkommen auszutreten.

Mit dem zwei Jahre zuvor geschlossenen «Klimavertrag» hatte sich die internationale Staatengemeinschaft verpflichtet, ihre CO2-Emissionen massiv zu senken, um die unkontrollierte Klimaerwärmung aufzuhalten. Im Oktober 2018 ruderte Trump zurück und sagte, dass er den Klimawandel nun doch für wahr halte – dieser aber nicht von Menschen verursacht sei.

Klimaziel nicht ehrgeizig genug

Das Pariser Klimaabkommen fordert, die Klimaerwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu beschränken. Die meisten Staaten tun allerdings bislang nicht genug, um dieses Ziel zu erreichen. Der jüngste Bericht des Weltklimarats zeigt zudem auf, dass das Ziel nicht ehrgeizig genug ist. (kin)

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