Klimagipfel in Paris
Wird am Montag die Welt gerettet?

Obama, Merkel, Leuthard und Co. verhandeln über das Schicksal unseres Planeten. Die Mächtigsten der Welt wollen einen neuen Klimavertrag aushandeln, der uns vor den schlimmsten Klimakatastrophen bewahren soll.
Publiziert: 29.11.2015 um 17:52 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:53 Uhr
Noch ist es nicht zu spät. In Belize fordern Aktivisten die Mächtigen zum Kampf gegen die Klimaerwärmung auf.
Foto: Reuters

Das Jahr 2015 wird das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. «Das sind schlechte Neuigkeiten für den Planeten», sagt Michel Jarraud, Generaldirektor der Weltorganisation für Meteorologie. So kann es nicht weitergehen. Beim 21. Weltklimagipfel der Vereinten Nationen, der am Montag startet, geht es ums Ganze. 10’000 Delegierte aus 195 Ländern und 30’000 Vertreter von Umweltverbänden, Gewerkschaften, Wirtschaft und der Kirche werden in Paris erwartet.

Ziel der zweiwöchigen Konferenz ist es, ein völkerrechtlich verbindliches Abkommen zu verabschieden, um die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Das würde das ökologische Gleichgewicht der Erde wohl gerade noch verkraften. Die Hoffnung auch diesmal: eine neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung, um die Abgasemissionen zu senken. Sie gelten als eine Ursache für steigende Durchschnittstemperaturen.

Sommaruga und Leuthard reisen nach Paris

Umweltministerin Doris Leuthard reist nach Paris.
Foto: EQ Images

Die Schweiz erhofft sich an den Klimaverhandlungen einen Durchbruch. Der Bundesrat gibt der Verhandlungsdelegation mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (55) und Umweltministerin Doris Leuthard (52) ein Mandat mit Reduktionszielen und Hilfsmassnahmen gegen den Klimawandel.

Leuthard, die in der zweiten Woche nach Paris reisen wird, ist zuversichtlich. Alle Länder müssten jetzt Verantwortung übernehmen, sei dies bei der Senkung des Treibhausgasausstosses oder auch bei der Klimafinanzierung. «Wir machen unsere Arbeit und suchen nach einer Lösung.»

Der Bundesrat legte im Vorfeld fest, dass die Schweiz bis 2030 im Vergleich zu 1990 50 Prozent weniger Treibhausgase ausstossen solle. Bis zu 20 Prozent sollten im Ausland erzielt werden. Diese Absicht stösst bei Umwelt- und Entwicklungsorganisationen auf scharfe Kritik. Die Schweiz müsse alle Emissionssenkungen im Inland machen, und zwar mindestens 60 Prozent bis 2030, lautet die Forderung der Klimaallianz Schweiz. Zudem müsse die Schweiz bis 2050 vollständig aus fossilen Energien aussteigen.

«Wir haben das Wissen und die Instrumente»

«Der Ausstoss von Treibhausgasen, die das Klima verändern, kann kontrolliert werden. Wir haben das Wissen und die Instrumente», meinte Jarraud im Vorfeld auf die Mammutkonferenz. Am Montag soll die Welt gerettet werden - auf dem Spiel steht nichts Geringeres als die Grundlage des menschlichen Lebens auf unserem Planeten. (gru)

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