Wegen Sex-Videos
Kim Jong Un lässt Ex-Freundin erschiessen

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un hat mehrere Künstler hinrichten lassen, darunter auch seine Ex-Freundin. Der Grund: Sie soll angeblich in Sex-Videos mitgespielt haben.
Publiziert: 29.08.2013 um 15:31 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 03:37 Uhr
Kim Jong Un lässt Ex-Freundin erschiessen
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:Kim Jong Un lässt Ex-Freundin erschiessen
Von Tony Merlotti

Für eine kurze Zeit gab es aus Nordkorea eher zuversichtliche Signale zu vermelden. Das scheint jetzt schon wieder vorbei zu sein.

Die grösste südkoreanische Zeitung «Chosun Ilbo» vermeldet, dass Jung-Diktator Kim Jong Un soeben ein besonders grausames Zeichen seiner Unberechenbarkeit gesetzt hat: er liess ein Dutzend Künstler hinrichten, darunter auch seine Ex-Freundin Hyong Song Wol.

Angeblich Sex-Videos gedreht

Offenbar haben einige der Getöteten gegen das strenge Pornografie-Gesetz des Landes verstossen. Es seien Sex-Videos gedreht und verkauft worden, eine der Akteurinnen sei Kims Ex-Freundin gewesen.

Mit Hyong Song Wol hatte Kim Jong Un eine längere Affäre, das liegt etwa zehn Jahre zurück. Offiziell haben sich die beiden getrennt, dies auf Druck von Uns Vater Kim Jong Il. Der Diktatoren-Sohn und die landesweit bekannte Sängerin sollen sich aber weiter getroffen haben. Dies, obwohl die Frau inzwischen mit einem Soldaten verheiratet war.

Vor den Angehörigen erschossen

Vor ein paar Wochen soll der mittlerweile ebenfalls verheiratete Kim Jong Un den Befehl zur Hinrichtung gegeben haben. Die Künstler seien von einem Erschiessungs-Kommando exekutiert worden: «Sie wurden mit Maschinengewehren erschossen, während Freunde und Angehörige zusehen mussten», zitiert «Chosun Ilbo» eine anonyme Quelle.

Möglicherweise ist der Pornografie-Vorwurf auch nur ein Vorwand, eine unliebsame Geheimnis-Trägerin aus alten Tagen loszuwerden: «Kim Jong Un eliminiert rücksichtslos jeden, den er als Gefahr für seine Autorität sieht. Die Hinrichtungen zeigen, dass er alles für die Erhaltung seiner Macht tut», so ein weiterer Informant der Zeitung.

Verbindung zu Fluchthelfern?

Es gibt aber noch eine weitere mögliche Gründe für das Drama. So sollen einige Opfer im Besitz von Bibeln gewesen sein. Dies würde auf eine mögliche Verbindung zu christlichen Organisationen in Südkorea hindeuten. Diese agieren oft als Fluchthelfer und werden deshalb vom Regime mit allen Mitteln bekämpft. Christen gelten in Nordkorea als Staatsfeinde.

Tatsache bleibt: Nachdem sich Kim Yong Un bei seinen letzten Auftritten vergleichsweise zahm, und in seinen Äusserungen wieder zugänglicher gezeigt hat, dürfte sich diese Illusion zerschlagen haben.

Wenn die Darstellung der normalerweise gut unterrichteten südkoreanischen Zeitung stimmt, dann zeigt Kim Jong Un der Welt wieder sein anderes, skrupelloses Gesicht.

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