Einmal mehr sorgt KiKa für Ärger. Nach der Kritik an einer Flüchtlings-Doku – gegen die beim deutschen Kinderkanal sogar offizielle Beschwerden eingingen – und Wirbel um ein Busen-Memory-Spiel auf der Online-Seite des Senders, irritiert der Kinderkanal erneut.
In einem Online-Beitrag mit dem Titel «BH öffnen» fordert der Sender drei Teenager-Buben dazu auf, einen BH an einer Schaufenster-Pippe zu öffnen. BH-Ausziehen auf der Plattform des Kinder-Senders? Ein No-Go, wie die Inge Bell vom Vorstand von Deutschland Frauenrechtorganisation «Terre des Femmes» findet.
Sie sagt zur «BZ»: «Das ist ein völlig falsches Signal an die KiKa-Zielgruppe der 3- bis 13-jährigen Kinder. Es ermutigt Jungs schon im Kindesalter, Mädchen buchstäblich an die Wäsche zu gehen. Und es signalisiert Mädchen schon im Kindesalter, dass Jungs ihnen an die Wäsche gehen dürfen.»
Auswahl der Buben im Clip sei rassistisch
Damit nicht genug. Auch die Auswahl der Buben im Clip geht für Bell nicht – die Wahl der Buben, die offenbar einen Migrationshintergrund haben, sei rassistisch. «Diese Auswahl hat Signalwirkung, nach dem Motto: Migranten-Jungs brauchen besonderen Nachhilfeunterricht beim BH-Öffnen. Gerade in Zeiten der #MeToo-Debatte sollte so eine Instrumentalisierung von Migranten-Jungs in den Medien ein No-Go sein», sagt sie.
Um die minderjährigen Protagonisten zu schützen, habe KiKa den Onlinebeitrag vorläufig entfernt, wie der Sender gegenüber «BZ» mitteilt. (kad)