Kein Antibiotikum schlägt mehr an
Brite infiziert sich mit Horror-Tripper

Ein Mann in Grossbritannien hat sich mit einem Super-Tripper infiziert, gegen den bisher kein Antibiotikum wirkt. Die Ärzte sprechen vom schlimmsten Fall der Krankheit, der je dokumentiert wurde.
Publiziert: 30.03.2018 um 03:52 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:20 Uhr
Bisher konnten die Ärzte den Briten nicht heilen.
Foto: dpa Picture-Alliance / B. BOISSONNET

Ein One-Night-Stand im Südostasien wurde einem Briten offenbar zum Verhängnis. Nach der Reise hatte er sich mit der «weltweit schlimmsten Art» von Tripper angesteckt, wie das britische Portal «BBC» bekannt gibt. Die Ärzte stehen vor einem Rätsel.

Tripper oder Gonorrhoe, wie Mediziner die Krankheit nennen, wird beim Sex übertragen. Im Normalfall kann die Krankheit durch eine Kombo zweier Antibiotika – Arzithromycin und Ceftriaxon – erfolgreich geheilt werden. Wird sie nicht behandelt, kann die Infektion sogar zum Tod führen.

Kein Antibiotika hilft bei ihm

Bei dem britischen Patienten sind die Erreger gegen beide Mittel resistent. Laut britischer Regierung ist es der weltweit erste derartige Fall, der jemals dokumentiert wurde. Ob der Mann geheilt werden kann, ist noch unklar. Die Mediziner haben ihm jetzt ein letztes Antibiotika verschrieben. Das könnte vielleicht noch helfen.

Die Gesundheitsbehörden suchen derzeit die Sexpartner des Patienten auf, um die Ausbreitung des Super-Trippers abzuschätzen. Seine Partnerin in Grossbritannien steht ebenfalls unter Beobachtung. Bisher waren bei ihr aber alle Tests negativ.

Es braucht dringend neue Mittel

Für Mediziner kommt der Horror-Tripper wenig überraschend. 2017 setzte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Tripper-Bakterien auf die Liste von Erregern, gegen die am dringendsten neue Antibiotika gebraucht werden.

Schon in der Vergangenheit mussten Ärzte bei der Behandlung von Tripper regelmässig Antibiotika wechseln. Mit der Zeit entwickeln Erreger Schutzmechanismen gegen bestimmte Antibiotika. Forscher warnen daher vor der willkürlichen Einsatz von Antibiotika in der Tiermast und beim Menschen. (hah)

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