Jetzt spricht das Model erstmals in der «Daily Mail» über die sechs Tage in Gefangenschaft. «Ich habe um mein Leben gefürchtet, jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde», sagt sie.
«Den britischen und italienischen Behörden bin ich unglaublich dankbar für alles, was sie für meine Sicherheit getan haben. Ich bin nach vier Wochen gerade erst zu Hause angekommen und hatte noch keine Zeit, meine Gedanken zu ordnen.»
Am 10. Juli verschleppten die beiden Männer die Britin von Mailand nach Turin. Sie betäubten sie und steckten sie in den Kofferraum des Autos.
«Eine Person mit schwarzen Handschuhen kam von hinten, legte eine Hand auf meinen Nacken und die andere über meinen Mund, damit ich nicht schreien kann», beschreibt die 20-Jährige in ihrer Aussage gegenüber der Polizei. «Eine zweite Person mit Sturmmaske gab mir eine Injektion in meinen rechten Arm. Ich glaube, ich verlor das Bewusstsein.»
«Ich konnte nur durch ein kleines Loch atmen»
Als sie wieder zu sich kam, war sie bereits im Auto. «Ich bin in einer Tasche aufgewacht, mit Handschellen um Hand- und Fussgelenke und Klebeband über dem Mund. Ich konnte nur durch ein kleines Loch atmen.» Sie habe so laut geschrien, dass ihre Entführer dreimal anhalten mussten. Im Haus seien ihre Füsse und Hände an eine Kommode gefesselt gewesen. «Ich musste in einem Schlafsack auf dem Boden schlafen.»
In Turin sollen die Täter dann auch Nacktfotos der Frau geschossen und ins Internet gestellt haben, um sie dort als Sexsklavin zu versteigern.
Zugleich sei versucht worden, vom Agenten des Models ein Lösegeld von fast 300'000 Franken zu erpressen.
Nach sechs Tagen war die Tortur vorbei. Die Kidnapper hätten sie wieder nach Mailand gefahren und in der Nähe des britischen Konsulats freigelassen. Laut Aussagen der Frau wurde sie befreit, nachdem die Entführer erfuhren, dass sie ein kleines Kind habe, wie die BBC berichtet.
Der Pole wurde zugleich von der Polizei verhaftet. Die mutmasslichen Komplizen werden noch gesucht. (man)