20 Tote in Kabul (Afghanistan)
IS bekennt sich zu Anschlag auf Wrestling-Club

Bei einem Doppelanschlag auf einen Sportclub in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Mittwoch mindestens 20 Menschen getötet worden. 70 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das afghanische Innenministerium mit.
Publiziert: 06.09.2018 um 02:16 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:16 Uhr
Die Terrormiliz IS hat sich zu einem Doppelanschlag am Mittwoch in Kabul auf ein Sportcenter bekannt.
Foto: KEYSTONE/AP/RAHMAT GUL

In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Mittwoch bei zwei Anschlägen mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Journalisten. Zunächst sprengte sich ein Attentäter in einem Wrestling-Verein im Westen Kabuls in die Luft. Kurze Zeit später war an derselben Stelle eine weitere Explosion zu hören.

Der Anschlag ereignete sich in einem Wrestling-Club in einem überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich.

Auto explodiert nach Anschlag

Polizeisprecher Haschmat Stanikasi sagte, zuerst habe sich ein Selbstmordattentäter in der Sporthalle in die Luft gesprengt. Als sich daraufhin Sicherheitskräfte und Journalisten am Anschlagsort versammelten, sei ein mit Sprengstoff präpariertes Auto explodiert.

Unter den Todesopfern waren zwei Journalisten des grössten afghanischen Privatsenders Tolo News, wie der Sender mitteilte. Die Medien-Unterstützergruppe NAI erklärte, mindestens vier weitere Journalisten seien verletzt worden.

Attentäter tötete erst Sicherheitsleute

Der Leiter des Wrestling-Clubs Maiwand, Pahlawan Schir, sprach von mehr als 30 Toten. Viele von ihnen seien Wrestler gewesen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Er selbst sei während des Anschlags nicht in dem Gebäude gewesen. Augenzeugen berichteten in sozialen Netzwerken, der Selbstmordattentäter habe zunächst Sicherheitsleute getötet, bevor er sich in die Luft gesprengt habe.

Der IS bekannte sich zu dem Doppelanschlag, wie das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen Site unter Berufung auf das IS-Sprachrohr Amaq mitteilte. Die sunnitische Miliz zielt meist auf Angehörige der schiitischen Minderheit in Afghanistan.

Die radikalislamischen Taliban hatten die Verantwortung für den Doppelanschlag vom Mittwoch bereits zuvor von sich gewiesen.

Der letzte grössere Anschlag auf Schiiten in Kabul war am 15. August. Damals sprengte sich ein Attentäter in einem Bildungszentrum in einem Schiitenviertel in die Luft. Auch dazu bekannte sich der IS. (SDA)

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