Wie der Mensch will auch das Coronavirus überleben. Damit das geschieht, muss es sein Erbgut ständig kopieren. Dabei kommt es teilweise zu Fehlern, in der Fachsprache Mutationen genannt. Hunderte solcher Veränderungen sind bereits bekannt, viele davon sind für den Menschen kaum relevant oder schaden dem Virus. Britische Wissenschaftler haben nun aber die Genomsequenzen von 5300 Sars-Cov-2-Viren untersucht und herausgefunden: An zwei Stellen verändert sich das Virus besonders häufig. Davon betroffen ist auch ein Teil des Schlüsselproteins, durch das das Coronavirus in den menschlichen Körper gelangen kann.
Dieses Ergebnis könnte für den Kampf gegen das Virus wegweisend sein. Wenn sich nämlich das Schlüsselprotein verändert, könnte das die Suche nach einem Impfstoff erschweren. Dann könnte passieren, dass es zwar eine Impfung gegen die erste Welle gibt, das Virus nächstes Jahr aber wieder zurückkehrt und gegen die Antikörper immun ist, womit erneut nach einem Impfstoff geforscht werden muss.
Das Virus verändert sich – wie ist die Frage
Dazu gibt es bisher allerdings noch keinerlei Hinweise und auch die Forscher sprechen nur von der Möglichkeit, dass so etwas passieren könnte. Ihre Ergebnisse sind zudem noch nicht von anderen Wissenschaftlern verifiziert und haben unter anderem das Problem, dass sie mit 5300 Viren bloss einen Bruchteil der bisher rund vier Millionen Fälle untersucht haben.
Fakt ist, dass sich Corona verändert. Allerdings geschieht dies langsamer als bei anderen Viren, was den Kampf dagegen einfacher macht. Auch das kann sich aber ändern. Weitere mögliche Mutationen könnten das Virus gefährlicher oder weniger gefährlich für den Menschen machen, ihm andere Infektionswege oder Träger ermöglichen oder dafür sorgen, dass man sich mehrmals damit anstecken kann. Entscheidend für die Wissenschaftler ist daher, dass man das Virus stets genau im Auge behält.
Mensch und Virus: beide wollen überleben
Derzeit mutieren pro Monat nur ein bis zwei Stellen im Genom, das aus etwa 30'000 sogenannten Basen besteht. Forscher können dadurch den Weg des Virus nachvollziehen. Dabei fällt bisher auf, dass es regionale Unterschiede gibt. Das Virus in Europa sieht anders aus als in China, möglicherweise gibt es durch die geschlossenen Landesgrenzen auch zwischen den Ländern Unterschiede. Das würde bedeuten, dass möglicherweise auch unterschiedliche Impfstoffe hergestellt werden müssten.
An den Resultaten der britischen Forscher ist zudem auffällig, dass eine Stelle im Virus, die besonders häufig von Mutationen betroffen war, auf ein Testverfahren in China abzielte. Diese mutierten Viren könnten sich so gegen den Test immun machen. Diese Mutation kann Zufall sein, oder auch nicht. Sicher ist, letztendlich will das Coronavirus das gleiche wie der Mensch: Überleben.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.