Im kalifornischen Perres haben die Behörden 13 Geschwister aus der Gewalt ihrer Eltern befreit. Diese hatten ihre Kinder mit Ketten und Vorhängeschlössern gefesselt.
Wie die Staatsanwaltschaft nun mitteilt, sollen die Kinder bereits Monate in diesem Zustand verbracht haben. Die Kinder sollen regelmässig gewürgt und geschlagen worden sein, waren nie beim Zahnarzt und sollen nur einmal im Jahr geduscht haben. Ausserdem liessen sie ihre Eltern seit Jahren verhungern.
David T.* (57) und Louise T.* (49) sind wegen Folter, Kindesmisshandlung, Misshandlung abhängiger Erwachsener und Freiheitsberaubung angeklagt. Dem Vater wird auch sexueller Missbrauch vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung würden die Eltern das Gefängnis wohl nicht mehr lebend verlassen. Ihnen drohen 94 Jahre Haft.
Das Ehepaar hat vor Gericht die Vorwürfe der Anklage zurückgewiesen und auf «nicht schuldig» plädiert. Der nächste Gerichtstermin wurde für Ende Februar festgesetzt.
«Es ist hart, sie als Erwachsene zu sehen, weil sie so klein sind»
Der Fall kam ans Licht, als der 17-jährigen Tochter die Flucht gelang. Das Mädchen habe im Haus ein Handy gefunden, mit dem es den Notruf wählte. Sie war gemäss «Los Angeles Times» dermassen ausgehungert, dass Polizisten zunächst dachten, sie sei zehn Jahre alt.
Seit der Verhaftung der Horror-Eltern kümmern sich vorerst die Behörden um die geretteten Geschwister. Die Kinder im Alter von zwei bis 29 Jahren seien extrem unterernährt und werden aktuell im Spital versorgt. Die älteste Tochter (29) wiegt nur 37 Kilo und ihr zwölfjähriger Bruder ist so schwer wie ein durchschnittlicher Junge im Alter von sieben Jahren. Mark Uffer, der CEO des Spitals, das sieben der älteren Kinder behandelt, sagt: «Es ist hart, sie als Erwachsene zu sehen, weil sie so klein sind. Ich hoffe, ihr Leben wird nun besser».
Noch immer ist unklar, was die Eltern dazu trieb, ihre Kinder wie Tiere zu halten. Die Polizei bestätigte, dass die Horror-Eltern religiös seien, können aber nicht sagen, ob dies eine Rolle im Missbrauch der Kinder spielte. (man)