Washington wartet auf einen 74-Jährigen: Robert Mueller äussert sich endlich ausführlich zur Russland-Affäre. Heute Mittwoch sagt der Sonderermittler vor dem US-Kongress aus.
Schon im März hat er seinen mehr als 400 Seiten starken Report veröffentlicht, der delikate Bericht über die russische Einmischung in den US-Wahlkampf schaffte es in den Staaten sogar auf die Bestsellerlisten. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem Termin, vor dem US-Präsident Donald Trump (73) zittert.
Warum sagt Mueller aus?
Die Demokraten wollten den Sonderermittler und früheren FBI-Direktor schon lange befragen. Muellers Einwilligung erfolgte aber erst, nachdem der Justiz- und der Geheimdienstausschuss sogenannte Subpoenas ausgestellt hatten – mit denen sie den Sonderermittler unter Strafandrohung zu einer Aussage bringen können.
Was steht in Muellers Russland-Bericht?
Mueller und sein Team sind während der zweijährigen Ermittlungen auf zahlreiche Kontakte zwischen Trumps Wahlkampflager und Vertretern Russlands gestossen. Die Untersuchungen führten zu mehr als 30 Anklagen – darunter gegen sechs Personen aus Trumps Umfeld. Beweise für eine Straftat von Trump selbst fanden sie zwar nicht, der Sonderermittler will den US-Präsidenten aber nicht vom Vorwurf der Justizbehinderung freisprechen. Das betonte er auch an einer Pressekonferenz im Juni, bei der er erstmals sein Schweigen brach.
Lässt Mueller im Kongress eine Bombe platzen?
Unwahrscheinlich. Der Sonderermittler stellt das Recht über alles. Er hat es geschafft, eine brisante, höchstgradig politische Untersuchung ganz unpolitisch zu führen – und abzuschliessen. Sein Bericht wird von Demokraten wie auch Republikanern vollumfänglich akzeptiert. Diesen Eindruck wird er nicht kaputt machen wollen.
Was versprechen sich die Demokraten davon?
Die Partei ist in der Frage eines möglichen Amtsenthebungsverfahrens gegen Donald Trump tief gespalten. Kaum jemand erwartet, dass die Anhörung den Wendepunkt bringt. Aber: Sie rückt Muellers Ermittlungsergebnisse in den Fokus der Öffentlichkeit. Das könnte Trump bei der Präsidentschafts wahl 2020 wertvolle Stimmen kosten.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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