Im Prototyp XB-1 haben nur Testpiloten Platz und keine Passagiere. Der private US-Flugzeugbauer Boom ist überzeugt, mit Ouverture ein neues Reisezeitalter einzuläuten. Am 7. Oktober wird der Prototyp der Welt vorgestellt. Die kommerzielle Passagiermaschine soll dereinst 55 Passagiere an Bord haben und ein Tempo von Mach 2,2 erreichen – mehr als die doppelte Schallgeschwindigkeit.
Dank neuer Materialien und Technologien soll auch der unvermeidbare Knall vermindert werden, wenn das Flugzeug die Schallmauer durchbricht. Ziel dabei sei es, den Knallteppich, den das Flugzeug kegelförmig hinter sich herzieht, nicht bis zum Boden dringen zu lassen. Die Boom-Ingenieure sind überzeugt, das Lärmproblem gelöst zu haben. Der Jungfernflug in rund zwei Monaten soll es beweisen.
Bereits 30 Maschinen vorbestellt
Die Passagierversion soll auch weit energiefreundlicher und kostengünstiger im Betrieb sein als die gemeinsam von den Briten und Franzosen entwickelte Concorde, deren Airlines die Maschine im Transatlantikverkehr nach New York betrieben. Ein Retourticket kostete damals um die 12'000 Dollar. Unerschwinglich für die meisten Reisenden.
Ouverture soll das ändern, wird aber auch im höheren Preissegment platziert sein. Die Maschine sei auch zu 100 Prozent kohlenstoffneutral, versichern die Hersteller.
Laut Boom haben Airlines wie Japans JAL sowie die britische Virgin bereits Kaufinteresse bestätigt. 30 Maschinen sind bestellt. Ein Flug von London nach New York wird auf drei Stunden und dreissig Minuten verkürzt – rund die Hälfte der derzeitigen Flugdauer. Das reicht dann gerade noch für ein schönes Essen, während der Atlantik unten vorbeirauscht. (kes)