Die Menschen im Westen des US-Bundesstaats Ohio verbrachten die Nacht auf Dienstag in Angst. Ein heftiger Sturm zog über die Region, zerstörerische Tornados hinterliessen eine Schneise der Verwüstung: Häuser wurden dem Erdboden gleich gemacht, Bäume entwurzelt, Bewohner verletzt.
Besonders hart traf es die Stadt Celina. Gemäss Angaben des Bürgermeisters verlor ein Mann in der Nacht wegen des Sturms sein Leben. Die kräftigen Winde beförderten ein Fahrzeug ins Haus von Melvin Dale Hannah (†81) – der Senior starb. Weiter mussten sieben Personen verletzt ins Spital gebracht werden.
«Kinder schrien und weinten»
Etwa 70 Kilometer südwestlich, in Dayton, liessen die Behörden die Gasversorgung kurzerhand kappen – viele Leitungen waren vom Tornado schwer beschädigt worden.
Michael Sussman, der in der Gegend wohnt, erzählt gegenüber dem Sender CNN: «Ich lief gerade durch den Flur, als vor mir plötzlich mein Wohnzimmer auseinandergeblasen wurde.» Trümmer hätten ihn am Kopf getroffen, erschrocken habe er nach oben geblickt: «Da war einfach kein Dach mehr», so Sussman.
Er sei dann auf die Strasse hinausgegangen, musste ständig schwingenden Elektrokabel und Trümmern ausweichen. «Kinder schrien und weinten. Überall Verwüstung», sagt er.
Weitere Stürme erwartet
Bis zum Morgengrauen waren die Rettungskräfte damit beschäftigt, Verschüttete aus ihren zerstörten Häusern zu bergen. Insgesamt wurden in der Region Dayton 35 Menschen verletzt. Fünf Millionen Menschen im Bundesstaat hatten zwischenzeitlich keinen Strom.
Und das Schlimmste dürfte noch nicht vorüber sein: Am Dienstag erwartet der US-Wetterdienst in der Region Ohio weitere Tornados sowie Starkregen und Hagel. Bereits vergangene Woche hatten Stürme und Überschwemmungen in den USA für Zerstörung gesorgt. (hah)